- Block.One, dass Unternehmen hinter der Kryptowährung EOS hat für den Verkauf von nicht registrierten Wertpapieren im Rahmen des Initial Coin Offerings (ICOs) von EOS eine Strafe von 24 Millionen US-Dollar erhalten.
- Der EOS Coin, der auf der EOS.IO Blockchain verwendet wird, wurde von der SEC nicht als Wertpapier eingestuft.
Die amerikanische Finanzaufsichtsbehörde, die Securities and Exchange Commission (SEC) hat das Unternehmen hinter der Kryptowährung EOS, Block.One zu einer Geldstrafe in Höhe von 24 Millionen US-Dollar verurteilt. Am Montag wurde eine zivilrechtliche Einigung bekanntgegeben, welche die größte Geldstrafe darstellt, die von der SEC ausgesprochen wurde, seitdem sie 2017 mit ihrer Razzia gegen ICOs begonnen hat.
Die SEC bestraft Block.One für den Verkauf von nicht registrierten Wertpapieren. Block.One hatte von Juni 2017 bis Juni 2018 ein Initial Coin Offering (ICO) für EOS durchgeführt. Im Rahmen dessen hat das Unternehmen rund 4,1 Milliarden USD in einem der größten ICOs aller Zeiten eingenommen. Block.one akzeptierte die Strafe, ohne die Feststellungen der Agentur zuzugeben oder zu leugnen.
Laut der am Montag Abend veröffentlichten Pressemitteilung muss sich Block.One dafür verantworten, dass EOS nicht gemäß den amerikanischen Bundeswertpapiergesetzen registriert wurde und auch nicht von der Registrierungspflicht ausgenommen war. Des Weiteren haben die ICO Investoren nicht ausreichend Informationen zur Verfügung gestellt bekommen, auf die sie als Teilnehmer der Ausgabe eines Wertpapiers Anspruch hatten. Stephanie Avakian, Co-Direktorin der SEC Division of Enforcement erklärte in der Pressemitteilung:
Unternehmen, die Wertpapiere an US-Investoren anbieten oder verkaufen, müssen die Wertpapiergesetze einhalten, unabhängig davon, in welcher Branche sie tätig sind oder welche Etiketten sie auf den von ihnen angebotenen Anlageprodukten anbringen.
Die Folgen für EOS
Im Gegensatz zu anderen Verfahren gegen ICO warf die SEC, Block.One keinen Betrug und Täuschung von Investoren vor. Block.One zeigte sich im Rahmen einer Pressemitteilung entsprechend erfreut über das Ergebnis (frei übersetzt):
Wir freuen uns, diese Gespräche mit der SEC zu beenden und verpflichten uns zu einer kontinuierlichen Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden und politischen Entscheidungsträgern, da die Welt weiterhin mehr Klarheit über Compliance-Frameworks für digitale Assets entwickelt.
Ebenfalls erfreulich für Block.One, aber auch für EOS Investoren ist, dass die SEC lediglich den Verkauf der ERC20-EOS-Token, die vor dem Start des Mainnet ausgegeben wurden, bestraft. Hingegen stuft die SEC die EOS Coins, die auf der EOS.IO Blockchain Plattform verwendet werden, nicht als Wertpapier ein.
Der Betrieb der EOS blockchain bleibt somit unberührt. Noch wichtiger ist außerdem, dass Block.One EOS nicht als Wertpapier registrieren muss. Damit kann der „normale“ Handel von EOS über Kryptowährungsbörsen weitergehen. Anderenfalls hätten EOS delistings drohen können.
Die Reaktion des EOS Kurs auf die Nachrichten war sehr positiv. Die EOS Investoren waren bereits seit längerem über das anhängige verfahren beunruhigt. Innerhalb der Top 20 Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung gehört EOS in den vergangenen 24 Stunden mit einem Anstieg von 11 Prozent zu den größten Gewinnern.
Die Auswirkungen für die Krypto-Industrie
Für zahlreiche andere, namhafte Krypto-Projekte könnte die Entscheidung der SEC richtungsweisend sein. So könnten beliebten Projekten, wie Ripple, Tron, Binance Coin oder Tezos ähnliche Strafen drohen. Da die SEC aber jedes Unternehmen einzeln prüft, werden sich die Entscheidung weiter verzögern. Außerdem könnten die Strafen auch in anderer Höhe ausfallen.
Wie einige Krypto-Experten feststellten, ist die Strafe lächerlich gering ausgefallen. Sie beträgt nicht einmal 1 Prozent der Einnahmen des ICOs von EOS. Dementsprechend sei die Botschaft der SEC eher, dass die Verletzung von Wertpapiergesetzen sehr profitabel sein kann, wie auch Nic Carter, Partner bei Castle Island Ventures, feststellte:
Die Lektion hier ist, dass die Regierung Investoren nicht schützen oder die Offenlegung von Emittenten verlangen wird.
The lesson here is that the government will not protect investors or demand disclosure from issuers. It’s on us, the cynical rabble, to take these people to task. Step up your game, followers.
— nic 🌠 carter (@nic__carter) September 30, 2019
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