- Die Türkei ergreift möglicherweise Maßnahmen wie China und verbietet jegliche Krypto-Transaktionen im Land.
- Die türkische Zentralbank hat ihr Projekt der digitalen CBDC-Lira beschleunigt.
Während Bitcoin auf dem Weltmarkt immer mehr Akzeptanz findet, sind manche Staaten überhaupt nicht begeistert. Zu ihnen gehört die Türkei. Am 18. September, erklärte der türkische Präsident Tayyip Erdogan Bitcoin den Krieg.
Viele türkische Bürger verwenden Bitcoin da die türkische Lira seit Jahren von einer galoppierenden Inflation betroffen ist. Erdogans Äußerungen fielen bei einem Treffen mit Studenten in Mersin. Einer der Teilnehmer an der Veranstaltung fragte, ob die türkische Zentralbank an einer Öffnung für Kryptowährungen interessiert sei. Darauf antwortete der Präsident: „Wir befinden uns in einem Krieg gegen Bitcoin.“
Bitcoin-Verbot?
Das hört sich ziemlich danach an, als ob die Türkei Kryptowährungen in Zukunft komplett verbieten könnte. Die Maßnahmen der Türkei gegen Kryptowährungen begannen bereits Anfang des Jahres und im April 2021 verbot die türkische Regierung dann die Verwendung von Kryptowährungen für inländische Zahlungen.
Andererseits bereitet die türkische Zentralbank die Einführung einer eigenen Plattform vor, während sie die Ausgabe einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC), der digitalen Lira, prüft. Wie die Zentralbank mitteilt, hat sie bereits die Proof-of-Concept-Phase für die CBDC abgeschlossen. Zu diesem Zweck kooperiert sie mit mehreren nationalen Technologieunternehmen, darunter Havelsan und Aselsan, zusammengeschlossen. Außerdem arbeitet sie auch mit dem Wissenschafts- und Technologie-Zentrum TUBITAK zusammen.
Kooperation mit lokalen Technologie-Partnern
Die Technologie-Partner und die Zentralbank haben die „Digital Turkish Lira Collaboration Platform“ gegründet.
In den kommenden Monaten werden sich wahrscheinlich noch weitere Technologieentwickler dieser Plattform anschließen. Außerdem ist die Zentralbank bereit, fachübergreifend Experten hinzuzuziehen. Natürlich wird die Digitale Lira auf einer Blockchain-gestützten Plattform aufsetzen. Damit soll die Akzeptanz von verteilten Ledgern im nationalen Zahlungssystem der Türkei gefördert werden.
Die türkische Zentralbank wird die Versuche mit der Digitalen Lira bis 2022 fortsetzen. Dies wird ihr helfen zu beurteilen, ob die Technologie robust genug für eine landesweite Einführung ist. Dies wird der Zentralbank auch helfen, ihre eigenen CBDC-Lösungen zu entwickeln.
Weltweit arbeiten zahlreiche Zentralbanken an ganz ähnlichen CBDC-Projekten. Chinesische ist bereits dabei, den digitalen Yuan zu erproben, ein Schritt, auf den nur noch dessen Überarbeitung oder die Einführung des Digi-Yuan stehen kannt.
Auch die US-Notenbank ist mit dem Thema befasst und wird in Kürze ein Diskussionspapier über den digitalen Dollar veröffentlichen; und die Europäische Zentralbank hat die Entwicklung ihres CBDC beschleunigt. Deren Präsidentin Christine Lagarde hat sich kürzlich gegen private Kryptowährungen gewandt. In ihrem jüngsten Podcast-Interview mit Bloomberg sagte Lagarde:
„Ich denke, wir müssen unterscheiden zwischen Krypto-Assets, die hochspekulativ, gelegentlich verdächtig und sehr energieintensiv sind, aber keine Währungen sind.“