- Der Vize-Gouverneur der Bank von England, Sir Jon Cunliffe, warnt vor einer Markt-Kernschmelze bei einem Krypto-Crash.
- Cunliffe fordert angesichts des massiven Wachstums des Krypto-Marktes eine Regulierung.
Der Vize-Gouverneur der Bank von England, Sir Jon Cunliffe, hält die Möglichkeit eines Krypto-Crashs für möglich, der wiederum zu einem Zusammenbruch des Marktes führen könnte. Seiner ansicht nach ist ein massiver Einbruch des Wertes von Kryptowährungen, der die die Kurse auf fast Null bringen könnte, ein mögliches Szenario. Dies könnte zum Zusammenbruch des gesamten Marktes führen, ähnlich wie beim globalen Finanzabschwung im Jahr 2008.
Cunliffe teilte seine Gedanken über einen Krypto-Crash als Auslöser der nächsten Wirtschaftskrise während seiner Rede auf der SIBOS. Das ist eine jährliche Banken- und Finanzkonferenz, die von der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) organisiert wird.
Krypto-Crash könnte Marktzusammenbruch auslösen
In seiner Rede erwähnte Cunliffe, dass die Welt der Krypto-Finanzierung Risiken für die Finanzstabilität birgt. Er sagte:
„Wenn etwas im Finanzsystem sehr schnell wächst, und zwar in einem weitgehend unregulierten Bereich, müssen die Finanzstabilitätsbehörden aufhorchen und aufmerksam werden. Sie müssen sehr sorgfältig darüber nachdenken, was passieren könnte und ob sie selbst oder andere Regulierungsbehörden handeln müssen.“
Cunliffe erwähnte das alarmierende Wachstum im Krypto-Bereich. Allein bis jetzt in 2021 sind die Krypto-Vermögenswerte um rund 200% gestiegen, von unter 800 Milliarden Dollar auf etwa 2,3 Billionen Dollar. Im Gegensatz dazu wurden Krypto-Vermögenswerte vor fünf Jahren nur mit etwa 16 Milliarden Dollar bewertet.
Trotz des beeindruckenden Wachstums warnt der Wirtschaftsexperte die Kryptobranche. Obwohl Krypto-Technologien eine Verbesserung der Finanzdienstleistungen bieten, stellte Cunliffe fest, dass ihre Anwendungen ein Problem für die Finanzstabilität darstellen. Seiner Erklärung zufolge haben viele Krypto-Assets „keinen inneren Wert und sind anfällig für größere Preiskorrekturen“. Er erklärte weiter, dass der Kryptomarkt allmählich in das traditionelle Finanzsystem integriert werde, wobei die Kryptowelt bislang kaum unreguliert sei.
Cunliffe fordert sofortige Regulierung von Kryptowährungen
Darüber hinaus sagte Cunliffe, dass die Risiken für die Finanzstabilität derzeit begrenzt seien. Er fügte jedoch hinzu, dass diese schnell wachsen und sich ausbreiten könnten. Seiner Meinung nach hängt die Entwicklung der Finanzstabilitätsrisiken in hohem Maße davon ab, wie schnell die Regulierungs- und Aufsichtsbehörden reagieren.
Darüber hinaus sprach Cunliffe über ungesicherte Kryptowährungen, von denen es bis zu 8.000 gebe. Ein Beispiel sei Bitcoin, der für seine hohe Volatilität bekannt ist. Laut Cunliffes Rede plant die Hälfte der bestehenden Eigentümer ungesicherter Krypto-Assets in Großbritannien, weiter in Kryptowährungen zu investieren. In dem Maß, wie die Zahl der Kleinanleger zunimmt, erwägen auch mehr institutionelle Anleger ihr Debüt auf dem Kryptomarkt. Institutionen wollen nun Kryptowährungen in ihr Portfolio aufnehmen. Cunliffe fuhr fort:
„Die Aufgabe der Finanzstabilitätsbehörden besteht darin, dafür zu sorgen, dass das System widerstandsfähig ist, so dass Preiskorrekturen – und die daraus resultierenden Verluste – ohne Auswirkungen auf das Finanzsystem als Ganzes und ohne Schäden für die Realwirtschaft erfolgen können.“
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