- Das US-Justizministerium hat 120.000 Bitcoins sichergestellt. Ein New Yorker Ehepaar soll sie 2016 bei einem Cyber-Angriff auf die Krypto-Börse Bitfinex gestohlen haben.
- Den Verdächtigen wird Verschwörung zur Geldwäsche und zum Betrug vorgeworfen. Insgesamt geht es um Kryptowährung im Wert von insgesamt etwa 4,5 Milliarden Dollar.
Am 8. Februar, gab das US-Justizministerium seine bisher größte Beschlagnahmungsaktion bekannt. Es handelt sich um die Summe von 3,6 Milliarden Dollar in
Bitcoin, die mit dem Hack der Kryptobörse Bitfinex im Jahr 2016 in Verbindung gebracht wurden.
Darüber hinaus wurde das New Yorker Ehepaar Ilya Lichtenstein und Heather Morgan unter dem Vorwurf der Geldwäsche im Zusammenhang mit dem Hack verhaftet. Am Dienstagmorgen nahm das Justizministerium und seine Frau fest. Ein Gericht in Manhattan hat jedoch im Lauf des Nachmittags einer Kautionsregelung für die beiden zugestimmt. Sie bleiben aber in Haft, bis die Kautionsvereinbarung rechtskräftig ist.
Zur Erläuterung der Situation
sagte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa O. Monaco:
„Die heutigen Verhaftungen und die größte finanzielle Beschlagnahmung, die das Department je durchgeführt hat, zeigen, dass Kryptowährungen kein sicherer Hafen für Kriminelle sind. In dem vergeblichen Versuch, die digitale Anonymität zu wahren, haben die Angeklagten gestohlene Gelder durch ein Labyrinth von Kryptowährungstransaktionen gewaschen. Dank der akribischen Arbeit der Strafverfolgungsbehörden hat sich einmal mehr gezeigt, dass das Geld verfolgt werden kann und wird, egal in welcher Form.“
Bitfinex ist die Krypto-Handelsplattform, die mit dem am weitesten verbreiteten Stablecoin, Tether (USDT), verbunden ist. Damals wurde der Wert des gestohlenen Geldes auf etwa 71 Millionen Dollar beziffert. Die beschlagnahmten Bitcoins sind heute schwindelerregende 3,6 Milliarden Dollar wert. Damit hält die US-Regierung jetzt indirekt mehr Bitcoin als jedes andere Land der Welt.
Verlauf der Aktion
Während der Ermittlungen identifizierten die Behörden ein Wallet mit mehr als 2.000 Bitcoin und verfolgten die Spur, die zu Konten auf einem DarkNet-Marktplatz namens AlphaBay führte. Das Justizministerium hat ihn 2017 zwangsweise geschlossen.
Die Behörden gaben an, dass sie über ein von Lichtenstein kontrolliertes Online-Konto Zugang zu den entscheidenden Dateien erhielten. Sie enthielten die privaten Schlüssel zu der Wallet, die für den Empfang und die Speicherung von Bitcoins verwendet wurde, die beim Bitfinex-Hack 2016 gestohlen wurden.
Das Justizministerium erklärte, dass die Schlüssel es den Ermittlern ermöglichten, mehr als 94.000 Bitcoins zu beschlagnahmen und sicherzustellen. Sie konnten über mehr als ein Dutzend Konten zurückverfolgt haben, die von dem verdächtigen Ehepaar Lichtenstein/Morgan kontrolliert wurden.
Das teilte mit, das Paar habe ausgeklügelte Prozeduren verwendet, etwa fiktive Identitäten zur Einrichtung von Online-Konten, eine Software zur Automatisierung von Transaktionen, eine Geldwäschetechnik, die es ermöglicht, viele Transaktionen in kurzer Zeit durchzuführen. Die die gestohlenen Kryptos wurden auf Konten bei einer Vielzahl von Krypto-Börsen und Darknet-Märkten transferiert und anschließend abgehoben.
Aus der Kriminalabteilung des Justizministeriums
hieß es :
„Die Strafverfolgung auf Bundesebene zeigt heute einmal mehr, dass wir Geld über die Blockchain verfolgen können und dass wir nicht zulassen werden, dass Kryptowährungen ein sicherer Hafen für Geldwäsche, oder zum rechtsfreien Raum in unserem Finanzsystem werden. Die heutigen Verhaftungen zeigen, dass wir entschieden gegen diejenigen vorgehen, die virtuelle Währungen für kriminelle Zwecke nutzen wollen.“
Laut Justizministerium wird ein Gerichtsverfahren eingeleitet, in dessen Verlauf Bitfinex die gestohlenen Bitcoins zurückfordern kann.
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