- Der Mathematiker Prof. Dr. Massimiliano Sala rät Kryptounternehmen dringend, quantenresistenten Systemen schon heute den Vorzug zu geben.
- Quantencomputer in falschen Händen sind eine Bedrohung und machen präventive Maßnahmen zum Schutz der Sicherheit von Kryptowährungen erforderlich.
In einem kürzlich geführten Interview betonte Massimiliano Sala, Kryptographie-Experte und Mathematikprofessor an der Universität von Trient, die dringende Notwendigkeit für Krypto-Unternehmen, ihre Verteidigung gegen künftige Quantenangriffe zu verstärken. Sala, der auch den italienischen Ableger der Cryptographic Association leitet, hob das erhebliche Risiko hervor, das Quantencomputer für die Sicherheit digitaler Signaturen zum Zugang zu Krypto-Assets bedeuten.
Sala betonte, dass es keine unmittelbare Bedrohung durch Quantenangriffe gibt. Das Potenzial für solche Bedrohungen ist jedoch groß genug, um proaktive Maßnahmen zu rechtfertigen. Quantencomputer werden bald in der Lage sein, komplexe Probleme zu lösen, die klassische Computer nicht in akzeptabler Zeit bewältigen können. Dieser Fortschritt ist eine direkte Bedrohung für die kryptografischen Algorithmen, die derzeit die digitalen Signaturen schützen. Sala:
„Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Quantenbedrohung eintritt, ist zwar nicht unmittelbar, aber doch groß genug, um proaktive Maßnahmen zu rechtfertigen.“
Er sprach sich für einen sofortigen Übergang zu quantenresistenten kryptografischen Systemen aus, da diese verbesserten Systeme langfristig Sicherheit gegen Quantenangriffe gewährleisten können.
As part of our #UBRI series, explore the intersection where blockchain meets quantum computing with Professor Massimiliano Sala from @UniTrento. Gain insights into the quantum challenges facing blockchain and strides towards quantum-resistant cryptography.https://t.co/UnpxUfCX5D
— Ripple (@Ripple) May 18, 2024
Übergang zu quantenresistenter Kryptographie
Sala zufolge ist der Übergang zu quantenresistenten Systemen jedoch mit Kompromissen verbunden. Dazu gehören ein höherer Rechenaufwand und größere Datenmengen, die für sichere Transaktionen erforderlich sind. Trotzdem sagt er, die Umstellung sei notwendig ist und man müsse damit beginnen, quantensichere Elemente in weniger kritische Bereiche von Blockchain-Systemen einzubauen. Das kann dazu beitragen, die Netzwerkfunktionalität zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit schrittweise zu erhöhen.
Salas Empfehlungen spiegeln allerdings Bedenken wider, die nicht neu seind. Schon 2021 schätzten Forscher der University of Sussex unter der Leitung von Mark Webber, dass ein Quantencomputer mit 30 bis 300 Millionen physikalischen Qubits die Bitcoin-Blockchain knacken könnte. Während aktuelle Quantencomputer nur 50-100 Qubits haben, werdeb die Fortschritte in der Quantentechnologie die Anforderungen für einen solchen Angriff drastisch senken.
Die Investition von Ripple in quantenresistente kryptografische Systeme ist ein strategischer Schritt, um den XRP Ledger XRPL zukunftssicher zu machen. Durch Pionierarbeit in der Forschung auf diesem Gebiet will Ripple die Sicherheit seiner Plattform verbessern und sich damit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Ein Erfolg bei der Entwicklung quantenresistenter kryptografischer Verfahren könnte das Vertrauen in XRPL erheblich stärken und XRP für ein langfristiges – und vor allem technisch sicheres – Wachstum positionieren.
Beilegung des Falles SEC./.Ripple
Neben den Forschungsanstrengungen im Bereich Quantencomputing stand auch der laufende Rechtsstreit Ripples mit der SEC im Fokus der Marktbeobachter. Der Prozess, der sich in seiner Endphase befindet, könnte weitreichende Auswirkungen auf Ripple haben.
Die jüngste Kursentwicklung von XRP zeigt seinWachstumspotenzial. Während große Token wie Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und Solana (SOL) XRP im vergangenen Jahr überflügelt haben, hat der Altcoin bescheidene Zuwächse verzeichnet und alles deutet auf das Potenzial für überdurchschnittliche Renditen in der Zukunft hin.