- Raghuram Rajan verglich die jüngste Manie im Kryptobereich mit der Tulpenmanie des siebzehnten Jahrhunderts.
- Er sprach auch darüber, dass die Regulierungsbehörden große Schwierigkeiten haben, mit dem boomenden Sektor umzugehen.
Am 24. November, sagte der ehemalige Chef der indischen Zentralbank, Raghuram Rajan, dass nur eine Handvoll der existierenden rund 6.000 Kryptowährungen auf dem Markt überleben wird. Die Äußerungen kam genau an dem Tag, an dem Gerüchte auftauchten, dass die indische Regierung ein Verbot privater Kryptowährungen plane. Am selben Tag gaben Bitcoin (BTC) und andere wichtige Kryptowährungen an den indischen Börsen um mehr als 10% nach. Die Regierung wird den Gesetzentwurf nächste Woche, am 29. November, während der Wintersitzung einbringen. Der Mangel an Klarheit über die Zukunft der Branche sorgt bei indischen Krypto-Anlegern für große Unsicherheit.
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In einem Interview mit CNBC TV-18 sagte Rajan:
„Wenn Dinge nur deshalb einen Wert haben, weil sie in Zukunft teurer werden, ist das eine Blase. Viele Kryptowährungen haben nur deshalb einen Wert, weil es da draußen einen größeren Narren gibt, der bereit ist, sie zu kaufen.“
Vor diesem Hintergrund verglich der ehemalige Zentralbanker die derzeitige Manie an den Kryptomärkten mit der Tulpenmanie in den Niederlanden im 17. Jahrhundert.
Rajan ist der Ansicht, dass die Menschen Kryptowährung generell aus zwei Gründen halten – als Vermögenswert, dessen Preis in der Zukunft steigt, oder zum Benutzen als Zahlungsmittel. Eine weitere Frage, die Rajan aufwirft, lautet: „Brauchen wir wirklich 6.000 Kryptowährungen, um Zahlungen zu tätigen? Eine oder zwei, vielleicht eine Handvoll, werden überleben, um als Zahlungsmittel verwendet zu werden, selbst wenn die Technologie so nützlich ist, dass sie Bargeld und Währungen ersetzen kann.“
Raghuram Rajan skeptisch hinsichtlich Regulierung
Die mangelnde regulatorische Klarheit bei digitalen Vermögenswerten bereitet den Anlegern in den großen globalen Volkswirtschaften Sorgen. Rajan sagte: „In den USA sind Kryptowährungen ein Problem von 2,5 Billionen Dollar, das niemand wirklich regulieren will.“ Er fügte hinzu, dass das Problem im mangelnden Verständnis der Branche liege. Selbst die Regulierungsbehörden seien verwirrt über die Regulierung von Kryptowährungen. Rajan nannte einen vernünftigen Ansatz für die Regulierungsbehörden und erklärte:
„Die Regierungen können darauf bestehen, Informationen von Kryptounternehmen zu erhalten. Wenn Kryptounternehmen zu groß werden, können die Regierungen sie genauer untersuchen, um sicherzustellen, dass es keinen Betrug gibt. Dies ist eine Situation, in der man bestenfalls Warnungen an die breite Öffentlichkeit senden kann.“
Rajan ist aber auch der Meinung, dass die indische Regierung die Blockchain, die den Kryptowährungen zugrunde liegende Technologie, florieren lassen sollte. Er sprach auch über die Vorteile von Blockchain für sofortige grenzüberschreitende Transaktionen zu geringen Kosten. In Indien gibt es derzeit mehr als 400 Krypto-Startups, die den Kunden Dienstleistungen innerhalb des Krypto-Ökosystems anbieten.
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