- Russland könnte die Ukraine militärisch angreifen – ein Szenario, dass auch die Kryptomärkte erheblich treffen würde.
- Kryptowährung spielt eine große Rolle bei Spenden an ukrainische Aktivisten und generell beim Widerstand gegen das Unterbinden von Spenden durch repressive Regime von Staaten.
Russland könnte nach seinem über etliche Wochen erfolgten militärischen Aufmarsch die Ukraine nun aus dem Stand heraus angreifen. Weit über 100.000 Soldaten stehen an den Grenzen des Landes. Wie genau würde sich eine Invasion der Ukraine auf die Kryptomärkte auswirken?
Die Bedrohungskulisse und ihre Auswirkungen auf Krypto
Experten glauben, ein russischer Einmarsch würde die Kurse der Kryptowährungen auf Talfahrt schicken. IG-Marktanalyst Kyle Rodda verweist auf die bereits vorhandenen Marktunsicherheiten aufgrund der steigenden Inflation und der kommenden Zinserhöhungen in den USA. Ein ausgewachsener Krieg in der Ukraine würde das Fass höchstwahrscheinlich zum Überlaufen bringen, sagt Rodda.
Bitcoin (BTC) schwankte rund eine Woche lang um die Marke von 40.000 Dollar. Er hat in den letzten Tagen 4,8% zugelegt und wird jetzt bei 44,237 Dollar gehandelt.
Josh Gilbert ebenfalls Marktanalyst bei eToro, stimmt mit Rodda
überein und fügt hinzu der Markt hasse Unsicherheit und reagiere sehr schlecht auf sie:
„Sollte die politische Konfrontation zwischen Russland und der Ukraine in eine militärische Konfrontation umschlagen, ist es wahrscheinlich, dass die Kryptowährungen auf neue Tiefststände fallen würden. Wir befinden uns aber ohnehin schon in einer Situation, in der globale wirtschaftliche Instabilität zur neuen Normalität zu werden scheint.“
Finanzielle Absicherung durch Kryptos
Abgesehen von all diesen schlechten Aussichten hat die russische Agression jedoch gezeigt, dass Kryptowährungen eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Finanzzensur spielen. Ihre Dezentralität und ihre Fähigkeit, Grenzen zu überwinden, bedeuten, dass die Menschen auch dann noch Zugang zu Geld haben, wenn die Banken infolge einer Krise geschlossen werden.
Ein leitender Angestellter der US-Investmentgesellschaft Miller Value Partners sagte gegenüber CNBC, dass Kryptoanlagen eine finanzielle Versicherung gegen Katastrophen seien. Er verweist darauf, dass die Bewohner des Libanon und Afghanistans nach den jeweiligen Bürgerkriegen nicht mehr auf ihr Geld bei Bank hatten zugreifen können.
Im Fall der Ukraine stand Bitcoin im Mittelpunkt von Finanzspenden an ukrainische Freiwilligen- und Hacktivisten-Gruppen. Einige dieser Gelder wurden für den Kauf von militärischer Ausrüstung verwendet.
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Einem Britischen Pressebericht zufolge haben die russischen Truppen nach Gesprächen zwischen Kreml-Chef Putin und Bundeskanzler Scholz mit einem Teilabzug aus ihren Positionen an der ukrainischen Grenze begonnen. Allerdings stehen Artillerie und Panzer noch immer in Angriffspositionen, insofern ist die Gefahr einer russischen Invasion nicht geringer geworden, zumal nicht sicher ist, ob es sich bei den Abzug interpretierten Truppenbewegungen nicht in Wahrheit um ein Täuschungsmanöver handelt.