- Die EZB legt derzeit das Maximalguthaben für Euro-Wallets fest und spricht mit Einzelhändlern, Verbrauchern und Banken, um eine adäquate Obergrenze zu finden.
- Die Zentralbank strebt ein Gleichgewicht zwischen geldpolitischen und wirtschaftlichen Interessen an, wobei ein Bereich zwischen 500 und 3.000 Euro erwogen wird.
Die Europäische Zentralbank (EZB) berät darüber, wie hoch das Guthaben sein darf, das die Bürger in ihren digitalen Euro-Geldbörsen halten können. In einem am Montag veröffentlichten Zwischenbericht teilte die EZB ihre Absicht mit, Einzelhändler, Verbraucher und Banken zu konsultieren, bevor sie die Höchstgrenze für das Guthaben festlegt.
Die ersten Gespräche haben bereits begonnen, weitere Konsultationen sind für die nächsten Monate geplant. Die EZB ist bestrebt, bei der Festlegung der Obergrenze ein Gleichgewicht zwischen geldpolitischen und wirtschaftlichen Interessen herzustellen. Burkhard Balz, Vorstandsmitglied der Deutschen Bundesbank, gab Anfang Juni an, dass die Diskussionen über den Höchstsaldo zwischen 500 und 3.000 Euro liegen. Außerdem wird ein Verfallsdatum für den digitalen Euro erwogen – CNF berichtete.
Der digitale Euro soll Bargeld als Zahlungsmittel ergänzen. Er soll die wachsende Dominanz von US-amerikanischen Zahlungsdienstleistern wie PayPal und Apple Pay eindämmen – und die zunehmende Popularität von Kryptowährungen wie Bitcoin.
Die größere Frage ist jedoch, ob der Digi-Euro mit dezentralen Kryptowährungen wie Bitcoin konkurrieren kann. Im Gegensatz zu Fiat-Währungen bietet Bitcoin seinen Nutzern echte finanzielle Möglichkeiten, ohne dass die Regierung eingreifen muss. Obwohl Bitcoin im Moment inflationär ist, hat er einen endlichen Vorrat von 21 Millionen Coins, was ihn zu einem sehr soliden Wertspeicher macht.
EZB prüft Digital-Euro
Die Europäische Zentralbank EZB hat nach ihrer Genehmigung im Oktober die Vorbereitungsphase für den digitalen Euro eingeleitet. In dieser Phase werden die Verordnungen fertiggestellt und die Anbieter für die Entwicklung der erforderlichen Plattform und Infrastruktur ausgewählt. Die Vorbereitungsphase, die Anfang November begann, wird sich zunächst über zwei Jahre erstrecken. Eventuell werden auch Offline-Zahlungen möglich sein.
Gleichzeitig unterstrich EZB-Direktor Piero Cipollone in einem am Montag veröffentlichten Brief an den Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments die Dringlichkeit eines raschen Abschlusses der EU-Gesetzgebung. Cipollone betonte, wie wichtig es sei, umgehend ein digitales öffentliches Zahlungsmittel im gesamten Euroraum zu ermöglichen, um dessen Autonomie zu stärken.
Die EU-Kommission hattte im Juni 2023 einen Gesetzentwurf für den digitalen Euro vorgelegt, der bis 2028 Gesetz werden – CNF berichtete.