- Die VeChain Stiftung und die Universität Oxford haben eine Erweiterung ihrer Partnerschaft angekündigt, im Rahmen dessen beide gemeinsam eine unabhängige wissenschaftliche Beratung anbieten werden.
- Beide Partner haben einen Evaluierungsrahmen für Blockchain Konsensus-Protokolle entwickelt, um die Adaption durch die Industrie zu fördern.
Die VeChain Stiftung baut ihre Kooperation mit der Universität Oxford weiter aus. Wie gestern in einem Blog Beitrag bekannt gegeben wurde, werden das Mathematische Institut der Universität Oxford und die VeChain Stiftung eine unabhängige wissenschaftliche Beratung anbieten. Zudem haben beide Partner ein technisches Paper mit dem Titel „AlphaBlock: An Evaluation Framework for Blockchain Consensus Protocols“ veröffentlicht.
Wie der Name bereits verrät, geht es darum einen Evaluierungsrahmen für Blockchain Konsensus-Protokolle zu schaffen, um auf industrieller Ebene eine Bewertung der Leistungsfähigkeit des Konsensusmodells zu ermöglichen. Aktuell gibt es theoretische Modelle, um die Sicherheit eines bestimmten Designs zu analysieren, allerdings gibt es keine etablierte Möglichkeit, die tatsächliche Leistung eines bestimmten Konsensus-Designs objektiv zu bewerten.
Dies, so die VeChain Stiftung, führt zu einem erheblichen Problem bei den Adaptionsbemühungen für die Blockchain-Industrie. Die Forschungsarbeit zielt daher darauf ab einen Rahmen für die Bewertung der Leistung von Blockchain Konsens-Entwürfen zu schaffen, wie es in der offiziellen Ankündigung heißt:
Der vorgeschlagene Rahmen wird sowohl für die Blockchain-Industrie als auch für die akademische Welt ein leistungsfähiges Tool zur Quantifizierung der Leistung eines bestimmten Konsensalgorithmus unter verschiedenen algorithmischen Einstellungen und Netzwerkbedingungen sein. Mit dem AlphaBlock von VeChain und dem Mathematischen Institut der Universität Oxford könnten Blockchain-Praktiker versuchen, ihre Konsens-Entwürfe zu testen, ohne sie tatsächlich zu implementieren.
AlphaBlock basiert auf dem topologische Graphenmodell, um die Blockchain-Knoten und die Kommunikation zwischen ihnen abzubilden. Auf Basis dessen werden die Kommunikationskosten und -verzögerungen jedes neuen Blocks quantifiziert und anschließend der Datendurchsatz bewertet:
[…] indem sie analysieren, wie effizient die Bandbreite und die Latenz in Abhängigkeit von der Nachrichtenverzögerung, dem Blockintervall und der Anzahl der Runden vor der Bestätigung eines Blocks genutzt wird. Diese beiden Größen werden als Hauptfaktoren zur Bewertung der Leistung eines Konsensus-Designs verwendet.
In dem Paper wird die Gesamtleistung des Byzantine Fault Tolerant (BFT) Konsens und des Nakamoto Konsens (NC) anhand des AlphaBlock Frameworks verglichen.
VeChain’s Bestreben nach einem Industrie-fähigen Konsens-Modell
Wie die VeChain Stiftung in der Ankündigung weiter erklärt, setzt sie sich seit Längerem dafür ein den zugrundeliegenden Konsens der VeChainThor Blockchain für eine langfristige Entwicklung und die Robustheit des Ökosystems zu verbessern. Die gemeinsamen Forschungsanstrengungen mit der Universität Oxford sind „nur ein Beispiel für unsere Führungsrolle in der Branche“.
Im Februar 2020 stellten Dr. Peter Zhou, der leitende Wissenschaftler von VeChain, und Dr. Zhijie Ren, der Senior Researcher on Blockchain bei VeChain, den PoA 2.0 SURFACE Konsensalgorithmus für Blockchain-Netzwerke vor, um die VeChainThor Blockchain noch attraktiver für den Einsatz im Unternehmensbereich zu gestalten. Das vor einem halben Jahr vorgestellte Konsensus-Modell soll „sicherer, Nutzungsfall-bezogener, adaptiver, schneller und weniger anfällig für Hard Forks“ sein.
Hierfür kombiniert der PoA 2.0 die Vorteile des Nakamoto Konsens als auch des Byzantine Fault Tolerance (BFT) Konsens. Der Nakamoto Konsens soll es der VeChainThor Blockchain ermöglichen, eine „nahezu optimale Durchsatz- und Latenzleistung“ zu erzielen, während der BFT Konsensus „eine kompromisslose Ledger-Konsistenz (Sicherheit) garantiert, selbst wenn das Netzwerk streng asynchron ist“.