- Krypto-Miner, die in Usbekistan tätig werden wollen, müssen für ihren eigenen Solarstrom sorgen – alles andere bleibt illegal.
- Usbekistan bietet im Gegenzug erhebliche Steuervorteile für die Ansiedlung von mit Solarstrom betriebenen Mining-Farmen.
Das zentralasiatische Usbekistan ist bereit, Krypto-Mining auf seinem Territorium zuzulassen. Die National Agency of Prospective Projects (NAPP) hat die zu erfüllenden Auflagen für die Krypto-Miner bekannt gegeben.
Minern soll erlaubt werden, Krypto-Mining zu betreiben, sofern sie Solarenergie für den Betrieb nutzen. Der „normative Akt“ auf der Regierungswebseite, datiert vom 24. Juni, beschreibt die Bestätigung der „Richtlinien für die Registrierung des Krypto-Asset-Minings“. Der normative Akt legt auch den Termin für die Fertigstellung der Richtlinien auf den 9. Juli fest. Der entscheidende Artikel des Dokuments ist kompromisslos eindeutig formuliert. Er stellt fest:
„Das Mining wird von der juristischen Person ausschliesslich mit elektrischer Energie betrieben, die von einem photovoltaischen Solarkraftwerk geliefert wird.“
Darüber hinaus müssen die Miner Eigentümer der Photovoltaik-Kraftwerke sein. Ebenso verlangt die Durchführungsverordnung, dass der Mining-Betreiber ein Zertifikat vorweisen muss und sich in Usbekistans nationalem Register für Krypto-Mining-Unternehmen registriert.
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Für das Verfahren ist die Einreichung nur weniger Unterlagen erforderlich. Es soll nicht mehr als 20 Tage von der Einreichung bis zur endgültigen Entscheidung der Behörde in Anspruch nehmen. Nach der Registrierung bleibt das ausgestellte Zertifikat ein Jahr gültig.
Steuervorteile für Krypto-Miner
Die usbekische Regierung hat erhebliche Steuervorteile für Miner angekündigt, die ihr Krypto-Mining geseteskonform betreiben. Die aus solchen Mining-Aktivitäten generierten Krypto-Gewinne werden von der Steuer befreit.
Für die Mining-Farmen gelten Sondertarife für die verbrauchte Energie, die von der usbekischen Regierung festgelegt werden. Die Regierung wird das Mining anonymer Kryptowährungen verbieten. Obwohl sich die Regierung nicht klar dazu geäußert hat, dürfte es sich dabei um Private-coins wie Monero (XMR) handeln.
Usbekistan ist bereits seit 2018 im Kryptomarkt involviert; Handel ist allerdings nur über eine inländische Börse legal. Somit wird der Handel mit den von den Minern produzierten Vermögenswerten nur über die registrierten Krypto-Handelsplattformen in Usbekistan stattfinden.
Im April 2022 wurde die umstrukturierte NAPP Usbekistans erste Regulierungsbehörde für Kryptowährungen. Sie ist für die Einrichtung eines speziellen Regulierungssystems in dem Land verantwortlich. Der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev hat eine Reihe von Initiativen gestartet, um einen regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen im Land zu schaffen.
Die Lösung des Problems des extremen Strombedarfs für das Krypto-Mining ist ein zentrales Anliegen aller Staaten. Aus diesem Grund hat China 2021 ein vollständiges Verbot des Bitcoin-Minings erlassen und durchgesetzt – offiziell jedenfalls. Später ging auch Kasachstan gegen Mining-Aktivitäten vor und erliess entsprechende Richtlinien. Gleichwohl hat sich Kasachstan noch den USA zum zweitgrößten Land für das Krypto-Mining entwickelt.
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