- Ein Twitter-Anwalt hat einen Brief an Mark Zuckerberg als Chef der Meta-Holding geschickt, in dem er das Unternehmen beschuldigt, mit ihrer neuen Text-App Twitter-Schutzrechte zu verletzen.
- Innerhalb von nur 24 Stunden nach ihrer Einführung hatte die neue Threads-App einen bemerkenswerten Anstieg der Nutzerzahlen erreicht.
Twitter hat damit gedroht, rechtliche Schritte gegen Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, einzuleiten, und behauptet, Meta widerrechtlich Twitter-Mitarbeiter abgeworben und vertrauliche Informationen bei der Entwicklung ihrer „Twitter-Killer“–Anwendung verwendet.
Verletzung von Staats- und Bundesgesetzen: Metas vorsätzliche Nutzung von Geschäftsgeheimnissen
Die Einführung der Threads-App durch Meta hatte eine große Wirkung. Die Nutzer sahen in dieser textbasierten Plattform einen potenziellen Ersatz für Twitter und profitierten vom Zugang zu der umfangreichen Nutzerbasis von Instagram mit über 2 Milliarden monatlich aktiven Nutzern. Die auffällige Ähnlichkeit mit der Social-Media-Plattform von Elon Musk hat jedoch dazu geführt, dass man bei Meta nun mit juristischen Konsequenzen rechnen muss.
So droht Twitter als Reaktion auf die Einführung seiner Threads-Anwendung mit rechtlichen Schritten gegen Meta. Der Anwalt von Twitter hat einen Brief an Meta-Chef Mark Zuckerberg geschickt, in dem er das Unternehmen beschuldigt, Schutzrechte von Twitter zu verletzen.
JUST IN:
Twitter is threatening to sue Facebook $META over its new Twitter Clone. pic.twitter.com/YmCJUJzWSJ
— WhaleWire (@WhaleWire) July 6, 2023
Zur Untermauerung der Vorwürfe wurde vorgebracht, dass Meta Platforms zahlreiche ehemalige Mitarbeiter von Twitter angeworben habe, von denen viele immer noch Zugang zu Geschäftsgeheimnissen von Twitter hätten. Es bestehe der Verdacht, dass die Entwickler der Threads-App diese Geschäftsgeheimnisse genutzt hätten.
In dem Schreiben wird der Vorwurf erhoben, dass Meta Platforms die ehemaligen Mitarbeiter, die wertvolles Wissen aus ihrer Zeit bei Twitter mitbrachten, damit beauftragt habe, innerhalb eines bemerkenswert kurzen Zeitraums einen Klon der Plattform zu entwickeln, die Elon Musk gehört. Die Anwälte argumentieren, dass dieses Vorgehen sowohl gegen Staats- als auch gegen Bundesgesetze verstoße, und man werde entsprechende Schritte einleiten, falls ihre Forderungen nicht erfüllt würden.
Andy Stone, der Kommunikationsdirektor von Meta, bestritt vehement, dass einer der an Threads beteiligten Ingenieure früher mit Twitter zu tun hatte. Nichtsdestotrotz ist die offensichtliche Feindseligkeit unverkennbar, da Twitter sich darauf vorbereitet, seine geistigen Eigentumsrechte gegen die angebliche Verletzung durch Meta einzuklagen. Derzeit sind die Forderungen relativ moderat und beinhalten in erster Linie die Unterlassung der Nutzung aller geistigen Eigentumsrechte und Geschäftsgeheimnisse der X Corp.
Strategisches Timing: Threads App startet, während Elon Musk die Ansicht von Tweets für Nicht-Abonnenten einschränkt
Innerhalb von nur 24 Stunden nach ihrem Start hat die Threads-App einen bemerkenswerten Anstieg der Nutzerzahlen erlebt und sich damit als ernstzunehmender Twitter-Konkurrent positioniert.
Trotz einer Welle spöttischer Tweets, die sich gegen die neu eingeführte Threads-App richteten, konzentriert sich das Team von Zuckerbergs Unternehmen weiterhin darauf, Marktanteile zu gewinnen und seine Position als prominenter Knotenpunkt für soziale Konversationen zu festigen.
Linda Yaccarino, CEO von Twitter und Nachfolgerin von Elon Musk, hat kürzlich auf der Plattform für die Bird-App geworben und damit anscheinend deren Wert für die Bindung von Nutzern an die Social-Media-Plattform bestätigt. Es ist erwähnenswert, dass die Einführung der Threads-App strategisch mit der Entscheidung von Elon Musk und Twitter zusammenfiel, die Ansicht von Tweets für Nicht-Abonnenten zu beschränken.
Seit der Übernahme durch Musk sind mehrere Dienste, die früher kostenlos waren, kostenpflichtig. Das könnte die Nutzer abschrecken und veranlassen, zur Threads-Plattform zu wechseln.