- Die SEC-Verzögerungen der Dogecoin-, Hedera- und Avalanche-ETF-Anträge deuten auf geringe Bearbeitungspriorität, nur beim SOL-Antrag sieht es nach baldiger Zulassung aus.
- Die Branche drängt die SEC aus Günden der Fairness zum „first-in-first out“ Prinzip bei der Antragsbearbeitung.
Die US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat ihre Prüfung mehrerer vorgeschlagener börsengehandelter Spot-Fonds (ETFs), die an die beliebten Altcoins Dogecoin, Hedera und Avalanche gebunden sind, verlängert.
Während diese Entwicklung den regulatorischen Weg für kryptogestützte Anlageprodukte verlängert, deutendie jüngsten verfahrenstechnischen Signale rund um die Solana-ETF-Anträge darauf hin, dass die Dynamik für ETFs auf digitale Vermögenswerte insgesamt weiter zunimmt.
In den am 13. Juni veröffentlichten Anträgen verzögerte die SEC Entscheidungen über den Bitwise Dogecoin ETF, den Grayscale Hedera Trust und den VanEck Avalanche ETF. Die Behörde gab nahezu identische Mitteilungen heraus, in denen sie die Öffentlichkeit zur Stellungnahme aufforderte und betonte, die Einleitung des Verfahrens bedeute nicht, dass die Kommission zu irgendwelchen Schlussfolgerungen gelangt sei.
Diese Formulierung steht in Einklang mit dem etablierten Prüfungsprozedere der SEC, kommt aber immer häufiger vor. Dutzende Vorschläge für börsengehandelte Fonds digitaler Assets werden weiterhin geprüft, während die Kommission die Anträge bearbeitet. Paul Atkins, der im April als SEC-Vorsitzender vereidigt wurde, hat öffentlich erklärt, dass er einen konstruktiveren Umgang mit digitalen Vermögenswerten anstrebe, als sein Vorgänger Gary Gensler.
Solana-Entwicklung deuten auf Genehmigung hin
Trotz des regulatorischen Stillstands für einige Altcoin-ETFs haben die Entwicklungen in der Solana-ETF-Kategorie Analysten Grund zu der Annahme gegeben, dass eine Zulassung nicht mehr weit entfernt sein könnte. Berichten dieser Woche zufolge forderte die SEC mehrere Solana-ETF-Emittenten auf, ihre S-1-Registrierungserklärungen zu aktualisieren, ein notwendiger Schritt, der in der Regel der endgültigen Zulassung vorausgeht.
Eric Balchunas, leitender ETF-Analyst bei Bloomberg, stellte fest, dass die Aufforderung zur Aktualisierung der Anträge darauf hindeutet, dass die SEC die Anträge aktiv prüft. Sofern es keine weiteren verfahrenstechnischen Verzögerungen gibt, schätzt er, dass ein Solana-Spot-ETF innerhalb von zwei bis vier Monaten genehmigt werden könnte.
21Shares, eine der Firmen, die hinter dem Vorschlag für einen Solana-ETF stehen, bestätigte, dass sie Kommentare von der SEC erhalten hat und in Kürze ein geändertes S-1-Formular einreichen wird. Dieses Hin und Her deutet auf einen lebendigen und kontinuierlichen Dialog zwischen Regulierungsbehörden und Emittenten hin, was Marktbeobachter als positives Zeichen werten.
Einige ETF-Sponsoren haben ihre Besorgnis über das Vorgehen der SEC bei der Antragsstellung zum Ausdruck gebracht. VanEck und 21Shares haben Anfang dieser Woche ein gemeinsames Schreiben eingereicht, in dem sie das Versäumnis der Kommission kritisieren, dem First-to-File-Prinzip zu folgen. In dem Schreiben wird argumentiert, dass das Ignorieren der Einreichungsreihenfolge die Fairness stört und den Frühanmeldern zusätzliche Kosten auferlegt.
„Wenn die Kommission den Favoriten spielt, kostet das die ETP-Sponsoren Geld und macht den Markt weniger fair“, schrieben die Firmen und drängten auf eine Rückkehr zu transparenten und einheitlichen Genehmigungsstandards. Die SEC hat weder öffentlich auf das Schreiben geantwortet noch die Absicht bekundet, ihre Prüfverfahren zu ändern.
Auswirkungen auf den Markt
Während Verzögerungen bei ETF-Entscheidungen oft zu kurzfristiger Unsicherheit führen, dämpfen sie nicht unbedingt das Interesse der Anleger. Die wachsende Zahl von Anträgen und der verstärkte Dialog zwischen ETF-Sponsoren und der SEC deuten darauf hin, dass sich die Behörde allmählich auf strukturiertere Genehmigungen für digitale Vermögenswerte zubewegt.
Die Aufforderung zur öffentlichen Stellungnahme zu den Dogecoin-, Hedera- und Avalanche-ETFs hält die Tür für eventuelle Fortschritte offen. Da sich der regulatorische Druck verschiebt und eine neue Führung sich etabliert, entwickelt sich die breitere Landschaft für Krypto-ETFs weiter. Trotz der Verzögerungen in dieser Woche konzentrieren sich die Marktteilnehmer weiterhin auf die mittelfristige Entwicklung, bei der die Zulassung zumindest einiger Altcoin-ETFs immer wahrscheinlicher erscheint.