
- Scott Minerd, CIO bei Guggenheim, vergleicht die jüngste Marktrallye mit der Dot-Com-Blase der 90er Jahre.
- Er sagte, dass er nicht mehr in Bitcoin investiere, räumte aber ein, dass er nicht viel davon verstehe.

Der Markt für Kryptowährungen hatte in diesem Jahr einen steilen Anstieg und wird derzeit in der Nähe seines Allzeithochs von 2,53 Billionen Dollar beziffert. Viele neue digitale Währungen haben sich zu einer starken Kraft entwickelt und ihre Kurse sind auf mehrere Milliarden Dollar angestiegen.
In seinen jüngsten Kommentaren sagt Scott Minerd, CIO von Guggenheim Partners, dass ein Großteil der Kryptowährungen einfach wertlos sei und scheitern werde. In einem Interview mit Bloomberg TV vom 19. Oktober sagte Minerd:
„Siebzig Prozent der Münzen sind Schrott und werden verschwinden. Die Frage ist, genau wie bei der Internetblase, welche Unternehmen überleben werden. Wird Amazon der große Gewinner sein oder wird Pets.com der große Gewinner sein?“
Während er den aktuellen Kryptomarkt mit der Dot-Com-Blase der 90er Jahre verglich, nannte Minerd nicht die spezifischen Kryptowährungen, von denen er erwartet, dass sie überleben werden. Seine Einschätzung kommt genau an dem Tag, an dem die US-Börsenaufsicht SEC den ersten Bitcoin-ETF von ProShares genehmigt hat, der mit den Bitcoin-Futures-Kontrakten der CME Group verknüpft ist.
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Darüber hinaus sagte Minerd Anfang der Woche gegenüber CNBC, dass er sich komplett aus Bitcoin zurückgezogen habe. Minerd bemerkte:
„Als Anleihenhändler habe ich vor Jahren gelernt: Wenn du nicht verstehst, was passiert, solltest du den Markt verlassen. Die Disziplin sagt mir jetzt, dass ich das nicht ganz verstehe.“
Anfang Juni dieses Jahres, als der Bitcoin-Kurs unter 30.000 Dollar fiel, sagte Minerd voraus, dass Bicoin um weitere 50%, also auf 15.000 Dollar, fallen könne. Das ist jedoch nicht eingetreten! Stattdessen stieg der Bitcoin-Kurs wieder an und liegt derzeit nah am aktuellen Allzeithoch vom April – bei immerhin rund 64.000 Dollar.
Wird Bitcoin von hier aus korrigieren?
Nachdem am 19. Oktober der erste Bitcoin-ETF auf den Markt gebracht wurde, hat sich der Bitcoin-Kurs seinem Allzeithoch von 64.000 Dollar wieder angenähert. Allein in diesem Oktober hat der Optimismus rund um den Bitcoin-ETF den Bitcoin-Kurs um 45% steigen lassen.
Analysten sind sich uneinig darüber, ob es sich um eine „Sell-the-News“–Bewegung handelt oder ob Bitcoin weiter steigen wird. Morgan Creek CEO Mark Yusko sagte kürzlich, dass Bitcoin nach einem soliden Anstieg in diesem Monat Gewinn-Mitnahmen erleben könnte. Dennoch bleibt Yusko langfristig optimistisch für Bitcoin und erwartet, dass der Kurs in den nächsten fünf Jahren 250.000 Dollar erreicht.
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Auf der anderen Seite erwarten viele Analysten ein Kursziel von 100.000 Dollar bis zum Jahresende. Es gibt keine Gewissheit darüber, ob Bitcoin einen geraden Anstieg auf 100.000 Dollar schafft. Aber das vierte Quartal war im Allgemeinen immer sehr positiv für Bitcoin.