- Die Russian Mining Company (RMC) plant auf dem Gelände eines alten Aluminiumwerks eine Bitcoin Mining Farm zu installieren.
- Die neue Mining Farm soll bis zu 20 Prozent der gesamten weltweiten Bitcoin Hash Rate stellen.
Das weltweite Bitcoin Mining-Wettrüsten ist in vollem Gange. Wie das russische Nachrichtenportal RBC berichtet, plant die Russian Mining Company (RMC) auf dem Gelände eines ehemaligen Aluminiumwerks eine Bitcoin Mining Farm zu installieren, die bis zu 20 Prozent der gesamten weltweiten Bitcoin Hash Rate stellen soll.
Das ehemalige Aluminiumwerk in der Region Karelien gehörte einst dem russischen Metallriesen Rusal. Dieses stellte die Produktion jedoch im Sommer 2018 ein, nachdem es durch US-Sanktionen den Zugang zum amerikanischen Markt verloren hatte. Ein Teil der alten Hallen wurden nun von der Russian Mining Company (RMC) gemietet. Dmitri Marinitschew, russischer Unternehmer und Gründer von RMC erklärte:
Jetzt ist die Anlage in Rusal unrentabel, der zugeführte Strom wird praktisch nicht genutzt, und die Menschen in der Industriestadt in der Nähe der Anlage haben keinen Arbeitsplatz. Unsere Idee ist es, die Anlage neu zu gestalten und ihre Rechenleistung als Service zu verkaufen, d.h. einen IT-Service anzubieten.
Marinichev führte für RBC ein Initial Coin Offering (ICO) im Jahr 2017 durch, bei dem 43 Millionen US-Dollar eingenommen werden konnten. Dies war deutlich weniger als die avisierten 100 Millionen US-Dollar, die das Unternehmen einnehmen wollte. Allerdings handelte es sich trotzdem um den erfolgreichsten ICO in der russischen Geschichte. Im selben Jahr schuf RMC auf dem Gelände eines ehemaligen Moskauer Automobilwerks zwei Mining Pools für Bitcoin (BitcoinRussia) und Ether.
Erst am am 24. Oktober gab RMC eine Partnerschaft mit der britischen Kryptowährungsbörse Cryptonex bekannt. Durch diese Partnerschaft will Marinichev RMC auf 20 Prozent des weltweiten Bitcoin-Minings ausbauen. Dies würde Einnahmen in Höhe von rund 100 Millionen USD pro Monat generieren. Bislang ist RMC jedoch noch weit von einem Marktanteil von 20 Prozent entfernt. Die Daten von btc.com zeigen, dass BitcoinRussia derzeit noch ein (vermutlich) kleines Volumen der Bitcoin Hash Rate ausmacht, da der Pool nicht aufgeführt wird und nur 7,9 Prozent von „unbekannten“ Minern stammen.
Globales Bitcoin Mining Wettrüsten
Der Präsident der Russischen Vereinigung für Kryptoökonomie und Blockchain (RACIB), Yuri Pripachkin, ist der Auffassung, dass das Mining immer noch lukrativ ist, macht jedoch den Vorbehalt geltend, dass die Stromkosten der entscheidende Faktor sind (frei übersetzt):
In Moskau sind die Strompreise ziemlich hoch, und nur deshalb kann sich die Platzierung von Mining-Geräten an einem anderen Ort als profitabler erweisen.
Gleichzeitig bezweifelt er, dass RMC 20 Prozent des Bitcoin Minings erhalten kann (frei übersetzt):
Es gibt bereits viele Spieler auf der Welt, die diese Kryptowährung nutzen. Für den russischen Pool ist es realistisch, sich auf 5-7% des Gesamtvolumens zu konzentrieren, und der Indikator hängt sehr stark vom Zugang zu den entsprechenden Strompreisen ab.
Die Bedenken sind auch im Zusammenhang mit den Nachrichten der letzten Tage zu sehen. So hat Bitmain angekündigt, die weltweit größte Bitcoin Mining-Farm in Texas (USA) zu eröffnen die zunächst auf 25 und später auf 50 Megawatt sowie langfristig 300 Megawatt erweitert werden soll. Darüber hinaus hat die chinesische Provinz Sichuan angekündigt, seine Anstrengungen zu intensivieren, um marktführend zu bleiben, wie CNF berichtete. Sichuan ist momentan noch aufgrund seiner günstigen Wasserenergie führend in der Bitcoin Mining Industrie.
Außerdem hat der größte Wettbewerber von Bitmain, Canaan Creative, vor wenigen Tagen einen Börsengang (IPO) in Höhe von 400 Millionen US-Dollar in den USA beantragt. Mit den neuen Mitteln könnte Canaan Creative einen weiteren Ausbau seiner Mining Aktivitäten vorbereiten.