- Trotz der 70-Millionen-Dollar-Strafe wegen Irreführung von Investoren treibt Robinhood seine IPO-Pläne voran.
- In seinen S-1 Einreichungen legte das Unternehmen dar, dass sein Umsatz an die Popularität von DOGE gebunden war.
Seit dem Ausbruch von COVID-19 hat Robinhood ein astronomisches Wachstum verzeichnet. Dass die Menschen zu Hause festsaßen, ist dem Handel zu Gute gekommen, was die Popularität von Plattformen wie Robinhood, die den provisionsfreien Handel mit Aktien, Kryptowährungen und börsengehandelten Fonds über eine mobile App anbieten, in die Höhe schnellen lässt. Das Wachstum hat Robinhood dazu gebracht, einen Börsengang zu beantragen. Aber nach den Finanzberichten, die das Unternehmen Anfang dieser Woche veröffentlicht hat, ist ein großer Teil seines Erfolgs an Dogecoin gekoppekt. Deshalb hat Unternehmen gewarnt, dass bei schwindender Popularität von Meme Münzen auch seine Einnahmen schwinden würden.
Im ersten Quartal war DOGE eine der beliebtesten Kryptowährungen, nach positiven Erwähnungen von Elon Musk sowohl bei öffentlichen Auftritten als auch über soziale Medien. Im Mai erreichte der Token einen Höchststand von 0,73 Dollar. Finanzberichte von Robinhood zeigen, dass Dogecoin während dieser Zeit 34% der auf Kryptowährungstransaktionen basierenden Einnahmen ausmachte. Dies sind 30% mehr als im vorherigen Quartal.
Der S-1 Antrag bei der Securities and Exchange Commission hob hervor, dass ein wesentlicher Teil des jüngsten Umsatzwachstums auf die Dogecoin-Transaktionen zurückzuführen ist. Weiter hieß es:
„Wenn die Nachfrage nach Transaktionen in Dogecoin zurückgeht und nicht durch eine neue Nachfrage nach anderen Kryptowährungen ersetzt wird, die für den Handel auf unserer Plattform zur Verfügung stehen, könnten unsere Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage nachteilig beeinflusst werden…“
In den letzten Monaten hat DOGE mehr als 70 Prozent seines Wertes verloren. Zudem hat der Einfluss von Elon Musk auf die Kurse in den letzten Wochen nachgelassen.
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Das Unternehmen erklärre weiter, dass Kryptowährungstransaktionen bis zu 17% der Gesamteinnahmen von 87,6 Millionen Dollar im ersten Quartal ausmachten, ein deutlicher Anstieg gegenüber 4,2 Millionen Dollar im Vorjahr.
Robinhood muss 70 Millionen Dollar Geldstrafe wegen Irreführung zahlen
Trotz seiner Beliebtheit bei Kleinanlegern hat die Plattform wegen unregelmäßiger Operationen Ärger bekommen. In der Kryptowelt ist die Plattform berüchtigt für das Anhalten von Operationen aufgrund von technischen Schwierigkeiten – genau dann, wenn es drastische Preisbewegungen gibt. Dies hat in der Vergangenheit Benutzer daran gehindert, auf kritischen Niveaus zu verkaufen oder zu kaufen. Obwohl das Unternehmen immer versprach, die Plattform zu verbessern, um das höhere Volumen zu bewältigen, änderte sich praktisch nichts.
Anfang der Woche verhängte die US-Aufsichtsbehörde FINRA (Financial Industry Regulatory Authority) eine Geldstrafe in Höhe von 70 Millionen Dollar gegen das Unternehmen wegen „verbreiteter und erheblicher Schädigung“ der Kunden durch das Angebot falscher Informationen. Dies ist das zweite Jahr in Folge, in dem das Unternehmen zu einer Geldstrafe verurteilt wurde, nachdem die SEC im vergangenen Jahr eine Strafe in Höhe von 65 Millionen Dollar wegen Irreführung von Börsenkunden verhängt hatte.
Solche saftigen Geldstrafen und Auseinandersetzungen mit den Regulierungsbehörden werden wahrscheinlich den Aktienkurs des Unternehmens weiter beeinträchtigen, sobald es an die Börse geht.