- Stellenausschreibungen deuten darauf hin, dass Ripple bereits mit mehreren Zentralbanken weltweit zusammenarbeitet, um digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) auf dem XRPL zu testen.
- Die technischen Partnermanager für Zentralbanken sollen die Umsetzung von CBDC-Projekten leiten und überwachen.
Bereits seit Längerem macht Ripple kein Geheimnis draus, dass es On-Demand Liquidity (ODL) und das XRP als Brückenwährung in einer Welt von digitalen Zentralbankwährungen positionieren möchte. In diversen Blogbeiträgen und Veröffentlichungen berichtete das Unternehmen in den vergangenen Wochen und Monaten über die Vorteile des XRP Ledger. Erst kürzlich erklärte Ripple CTO David Schwartz, wie Finanzinstitutionen die „Issued Currencies“ Funktion des XRP Ledgers nutzen können, um Stablecoins zu erstellen und zu betreiben.
Wie weit ist Ripple bei CBDC-Projekten?
Wie gleich drei offene Stellen als „Technical Partner Manager, Central Banks“für London, New York und San Francisco zeigen, könnte sich Ripple in Bezug auf digitale Zentalbankwährungsprojekte bereits in einem fortgeschrittenen Stadium befinden, als bisher öffentlich bekannt war. Laut den Stellenausschreibungen sollen die technischen Partnermanager eine zentrale Rolle bei der Ausweitung der Zusammenarbeit von Ripple mit Zentralbanken auf der ganzen Welt spielen, indem sie CBDC-Projekte und -Lösungen entwerfen und deren Einsatz leiten.
Ein Hinweis darauf, dass Ripple bereits mit ein paar Zentralbanken zusammenarbeitet und an einer CBDC tüftelt, könnte die Aufgabenbeschreibung sein. In dieser heißt es:
Sicherstellen, dass die Integration der Ripple-Technologie mit unseren Partnern reibungslos verläuft und angemessen eingesetzt wird, um die Projektzeitpläne und -ziele einzuhalten.
Verwaltung mehrerer, gleichzeitiger Projekte mit verschiedenen Kunden.
Zu den weiteren Aufgabenbereichen des technischen Partnermanagers gehören zudem die Anforderungsanalyse, das Lösungs- und Architekturdesign sowie die Implementierung und Testunterstützung. Des Weiteren wird eine enge Zusammenarbeit mit Kunden sowie internen und externen Teams zur Erstellung von Lösungsdesigns, Kostenschätzungen und Implementierungsplänen für alle beteiligten Systeme gefordert.
Die Partnermanager sollen für RippleX arbeiten, das sich offiziell auf die Fahne geschrieben hat „Entwickler und Institutionen zu inspirieren und in die Lage zu versetzen, gemeinsam das Internet of Value (IoV) aufzubauen“. Durch Tools, Dienstleistungen und Programme, die auf dem XRP Ledger aufbauen, trägt RippleX dazu bei, Innovationen für das unter anderem das XRP Ledger, das Interledger Protokoll und PayID voranzutreiben.
Welche Zentralbanken könnten an Bord sein?
Zwar handelt es sich lediglich um Spekulationen, jedoch könnten laut dem Twitter-Nutzer „Talinos“ die Türkei, die Niederlande und Brasilien mögliche Kandidaten sein, die einen Stablecoin auf dem XRP Ledger ausgeben wollen. Als Begründung führt Talinos die Benennung einiger Nodes des XRPL an, die nach Ländern und nicht nach dem Bankinstitut, wie „SCB“ oder „Exim“ benannt sind.
Just guessing because they have many servers for those countries. Normally they have a named server like scb or euro Exim . For those countries it’s just the name: pic.twitter.com/DQ1ZRymvt8
— Talinos (@Talinos2) January 8, 2021
Andererseits ist auch bekannt, dass Ripple eine gute Beziehung zur Bank of England (BoE) pflegt. Bereits im Juli 2017 wurde bekannt, dass die BoE für ihr Echtzeit-Bruttoabwicklungssystem (RTGS) der nächsten Generation die Technologien von Ripple getestet hat. Die Zentralbank stellte fest, dass sich der Test „als vielversprechend erwies, um RTGS-Systeme zu ermöglichen, die nahtlos und weltweit interoperabel sind“.
Auf der Yahoo Finance „All Markets“ Konferenz in 2018 bestätigte Garlinghouse zudem, dass die BoE „ein bezahlter Kunde von Ripple“ ist. Des Weiteren ist auch bekannt, dass Ripple in der Vergangenheit ein Treffen mit Zentralbank von Kambodscha sowie der Zentralbank von Brasilien hatte.