- Der RLUSD-Stablecoin soll Ripple Anteile in dem wachsenden Markt sichern, der zurzeit von USDT und USDC dominiert wird.
- CEO Garlinghouse will keinen Börsengang in den USA wegen der immer noch unbefriedigenden Regulierung und dem unberechenbaren Verhalten der SEC.
Während getrigen seiner Rede auf der Korea Blockchain Week in Seoul, erklärte Ripple-CEO Brad Garlinghouse, dass das Unternehmen kurz davor stehe, seinen an den US-Dollar gekoppelten Stablecoin RLUSD auf den Markt zu bringen, da das Blockchain-Unternehmen einen Anteil am schnell wachsenden Stablecoin-Markt anstrebe – CNF berichtete. Garlinghouse bemerkte:
„Wir sind in einer Art geschlossener Beta. Der Name ist Ripple USD. RLUSD ist in diesem Rahmen geprägt worden. Wir werden sicherlich bald starten. In Wochen, nicht in Monaten.“
Im August hat Ripple bekanntgegeben, dass man bereits mit der Erprobung seiner an den USD gekoppelten Stablecoin in zwei Blockchain-Netzen begonnen habe. Bereits im Juni hatte Ripple-Präsidentin Monica Long erklärt, dass der RLUSD-Stablecoin den Ripple-eigenen XRP-Token ergänzen werde. Der Stablecoin-Markt wird derzeit von USDT und USDC angeführt, wobei USDT etwa 70 % des Gesamtangebots ausmacht und USDC etwa 21 %.
Garlinghouse wies auch auf das Problem der Entkoppelung vom Dollar bei den bestehenden Stablecoins hin und fügte hinzu, dass es notwendig sei, mehr glaubwürdige Akteure auf dem Markt zu haben:
„Ich meine, vor 18 Monaten hat sich der USDC entkoppelt, und wir hatten das Gefühl, dass es eine Gelegenheit für einen glaubwürdigen Akteur gab, der bereits mit vielen Finanzinstituten zusammenarbeitet, um in diesen Markt zu gehen.“
Andererseits arbeitet Ripple auch daran, bis Ende des Jahres Smart Contracts und NFT-Funktionen in den XRP-Ledger zu bringen, wie CNF berichtet.
Ripple-CEO über US-Börsengang und Prognosen nach den Wahlen
Auf die Frage nach dem Börsengang während eines Kamingesprächs erklärte Garlinghouse, dass er kein Interesse an einem Börsengang von Ripple in den USA habe. Dies sei im Wesentlichen auf die feindseligen Beziehungen des Unternehmens zur Börsenaufsicht SEC zurückzuführen:
„Die SEC hat den Börsengang von Coinbase in den Vereinigten Staaten genehmigt, und jetzt verklagt sie SEC Coinbase wegen derselben Dinge, die sie genehmigt hat. Einer der ersten Ratschläge, die ich Unternehmern gebe, die mich nach der Gründung von Kryptounternehmen fragen, lautet: gründen Sie kein Unternehmen in den Vereinigten Staaten. Sie verlangen nur nach mehr Anwaltsrechnungen.“
Mit Blick auf die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen sagte er, es sei egal, welche Partei an die Macht komme.
„Ich denke, egal wer die Wahlen in den USA gewinnt, wir werden eine neue Führung in der US-Börsenaufsicht sehen. Ich denke, Gary Gensler hat seiner Partei wirklich geschadet. Er ist ein Demokrat, und ich denke, das hat ihnen im aktuellen Wahlzyklus geschadet.“
Letzten Monat forderte das Gericht Ripple auf, im laufenden Rechtsstreit mit der SEC eine Strafe in Höhe von 125 Millionen Dollar zu zahlen, was deutlich unter den von der SEC vorgeschlagenen 2 Milliarden Dollar liegt. Seit dem Gerichtsurteil vom 7. August hat die SEC 60 Tage Zeit, um gegen das Urteil Berufung einzulegen, wobei die Chancen dafür eher gering sind, CNF berichtete.
Ripple und CEO Brad Garlinghouse begrüßten die Entscheidung als einen Sieg sowohl für das Unternehmen als auch für die gesamte Branche, insbesondere da das Gericht zuvor entschieden hatte, dass einige der XRP-Verkäufe von Ripple nicht gegen die Wertpapiergesetze verstoßen. Galinghouse fügte hinzu:
„Es gibt nicht viele Unternehmen, die sich tatsächlich gegen einen Tyrannen behaupten können. Die SEC hat eine Menge Macht, und es braucht viel Geld und viel Überzeugung, um dagegen anzukämpfen.“