- Ein Vergleich zwischen Ripple Labs und der SEC ist laut dem ehemaligen OCC Vorsitzenden Brooks das wahrscheinlichste Ergebnis des Rechtsstreits.
- Die Nützlichkeit und die Dezentralisierung sind laut Brooks Argumente dafür, dass XRP kein Wertpapier sein könne.
Brian Brooks, bis Mitte Januar 2020 der Vorsitzende des Office of the Comptroller of the Currency (OOC) in den USA, hat sich in einem Interview mit Coindesk in eine lange Reihe von Experten und Anwälten eingereiht, die einen Vergleich im Rechtsstreit zwischen Ripple Labs und der US-Börsenaufsicht (SEC) am wahrscheinlichsten halten.
Grundsätzlich zeigte sich Brooks optimistisch, dass Kryptowährungen unter dem neuen US-Präsident Joe Biden eine positive Regulierung erfahren werden, da er ein Technik-affines Team zusammengestellt habe. Allerdings ernannte Biden auch Janet Yellen als zukünftige Finanzministerin, die im Januar ihre harte Haltung gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen im Allgemeinen bekräftigte. Wie Brooks konstatierte, wird viel auf Biden’s Team ankommen:
Offensichtlich gibt es einige Leute in der Biden-Administration, die damit einverstanden sind. Wenn es stimmt, dass Michael Barr mein Nachfolger beim OCC ist, denke ich, dass er wahrscheinlich eine ähnliche These wie ich in dieser Sache hat. Er hat einen gewissen Hintergrund, indem er zum Beispiel einige Zeit im Beirat von Ripple verbracht hat. Und auf der anderen Seite hat Ministerin Yellen einige relativ skeptische Dinge gesagt. Ich glaube also nicht, dass es ein Teil des Problems ist, sondern eher, wer ein Tech-Adopter ist und wer ein Innovator ist und wer nicht.
Ist XRP ein Wertpapier? – Brian Brooks
Der konkreten Frage, ob XRP ein Wertpapier im Sinne des amerikanischen Gesetzes ist, wich Brooks aus. Wie einige andere Experten verwies er aber auf die Frage des Zeitpunktes der Untersuchung des Tatbestandes. Und wie Brooks auch eruierte, dürfte XRP im Jahr 2021 eine vollkommen andere Bewertungsgrundlage haben, als zum Zeitpunkt der ersten Ausgabe von XRP:
Was ich Ihnen an dieser Stelle sagen kann, was ich denke – die wichtigste Frage in Bezug auf XRP und das ist: Es gibt einen Unterschied zwischen der Art und Weise, wie ein Vermögenswert verteilt wird und der Natur eines Vermögenswertes in einem bestimmten Moment in der Zeit.
Und ich denke, die Frage bei Ripple, die in all der Diskussion verloren geht, ist: Was bei der ursprünglichen Verteilung von XRP Token vor 10 Jahre passiert ist und ob es damals ein unregistriertes Wertpapierangebot war oder nicht, das ist, was die Gerichte entscheiden werden – das ist eine andere Frage als die, ob XRP heute ein Wertpapier ist. Und die SEC selbst hat gesagt, dass Vermögenswerte die Art im Laufe der Zeit ändern können, wenn sie Nutzen und Dezentralisierung erreichen.
Letztlich ließ es sich Brooks nicht nehmen eine Prognose für den Ausgang für das Gerichtsfahren von Ripple gegen die SEC zu treffen. Wie auch die Anwälte Stephen Palley, Jeremy Hogan, Jesse Hynes, und die ehemaligen SEC Beamten Joseph Hall und Joseph Grundfest, sieht Brooks einen Vergleich als wahrscheinlichsten Ausgang. Dabei können die XRP-Treuhandkonten von Ripple ein zentrales Thema des Vergleichs werden:
Wenn ich eine Vorhersage machen müsste, werde ich nur eine schnelle Vorhersage machen, und das ist, dass es einen Vergleich gibt, um irgendwo wird der Vergleich mit der Verteilung des Tokens zu tun haben, sodass bestehende Token-Inhaber sie weiterhin handeln und einen Wert finden können.