- Coinbase enthüllt interne Gespräche der SEC über den Sicherheitsstatus von XRP und New Yorks Vorstoß zur ETH-Klassifizierung.
- Die sich entwickelnde Haltung der SEC zur Krypto-Regulierung inmitten der XRP- und ETH-Debatten erzeugen eneut Unsicherheit.
Coinbase hat mehr als 10.000 Dokumente veröffentlicht, die die interne Kommunikation der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) bezüglich des regulatorischen Status von XRP und Ethereum (ETH) offenlegen. Diese Dokumente, die durch Anfragen nach dem Freedom of Information Act (FOIA) erhalten wurden, zeigen die laufenden Diskussionen darüber, ob XRP als Wertpapier eingestuft werden sollte.
Sie deckten auch den Druck der New Yorker Generalstaatsanwaltschaft auf, ETH als Wertpapier einzustufen. Die Offenlegung wirft ein Licht auf die regulatorische Unsicherheit im Zusammenhang mit digitalen Vermögenswerten in den USA.
Interne Debatte der SEC über den Status von XRP
Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Veröffentlichung des Dokuments von Coinbase ist eine interne SEC-Diskussion darüber, ob XRP als Wertpapier eingestuft werden kann. Im Jahr 2021 untersuchten die SEC-Beamten, ob XRP die Merkmale eines Wertpapiers aufweist. Eine E-Mail enthüllte eine Anfrage über mögliche Risiken für die XRP-Blockchain, wenn Ripple, das Unternehmen hinter XRP, „weggehen oder verschwinden würde.“
Diese Frage tauchte im Rahmen des laufenden Rechtsstreits der SEC mit Ripple auf, der im Dezember 2020 begann, als die SEC Ripple beschuldigte, ein nicht registriertes Wertpapierangebot durchzuführen.
Die Dokumente zeigen, dass die SEC die Klassifizierung von XRP seit Jahren abwägt. Der laufende Rechtsfall, der in der Kryptoindustrie große Aufmerksamkeit erregt hat. Diese internen E-Mails werfen ein Licht auf die Unsicherheiten, mit denen die Regulierungsbehörden bei der Bestimmung des rechtlichen Status bestimmter Kryptowährungen konfrontiert sind.
New Yorker Generalstaatsanwalt drängt auf Einstufung von ETH als Wertpapier
Das Büro des New Yorker Generalstaatsanwalts hat Druck auf die SEC ausgeübt, ETH als Wertpapier zu klassifizieren. Dieser Druck kam in einem kürzlich veröffentlichten Dokument von Coinbase ans Licht. Im Juni 2023 forderte Shamiso Maswoswe, derLeiter des Investor Protection Bureau im Büro des New Yorker Generalstaatsanwalts, die SEC auf, einen Amicus Brief einzureichen, in dem er argumentiert, dass Ether ein Wertpapier ist. Dieser Antrag war Teil des Verfahrens des Staates gegen KuCoin, das beschuldigt wurde, gegen staatliche Wertpapier- und Warengesetze verstoßen zu haben.
Maswoswe sagte, dass die Beteiligung der SEC an dem Fall zwar keinen direkten Einfluss auf das Ergebnis hätte, dass aber ein Gerichtsurteil, das ETH als Wertpapier einstuft, eine große Sache für die Bemühungen um den Anlegerschutz wäre. Sie will diese Klarheit.
Die SEC hat in dieser Angelegenheit noch keinen festen Standpunkt eingenommen. Zunächst deutete die Behörde an, dass ETH wahrscheinlich eine Ware sei. Seitdem hat sie aber keine endgültigen Aussagen mehr gemacht.
Weitere Auswirkungen des SEC-Ansatzes zur Krypto-Regulierung
Die Behörde versucht schon seit einiger Zeit, bestimmte digitale Vermögenswerte als Wertpapiere zu klassifizieren. Aber die Kryptoindustrie hat sich dagegen gewehrt und behauptet, diese Klassifizierungen seien unklar und inkonsistent. Das hat zu einer erhöhten Unsicherheit bei der Krypto-Regulierung in den USA geführt.
Wie in unserer jüngsten Berichterstattung dargestellt, hat Gary Gensler in seiner Amtszeit als SEC-Vorsitzender einen aggressiveren Ansatz bei der Krypto-Regulierung verfolgt. Die jüngsten Entwicklungen deuten jedoch auf eine Verlagerung hin zu einem maßvolleren und flexibleren Ansatz hin.
Dieser Wandel zeigt sich in der jüngsten Rundtischdiskussion der SEC mit dem Titel „Between a Block and a Hard Place: Tailoring Regulation for Crypto Trading“, die im April 2025 stattfand.
In der Zwischenzeit hat die SEC kürzlich Anklagen gegen große Kryptounternehmen wie Coinbase fallen gelassen. Dies folgt auf den juristischen Sieg von Ripple, der die SEC dazu zwang, ihren unklaren und inkonsistenten Ansatz bei der Krypto-Regulierung zu überdenken.
Der Chief Legal Officer von Ripple, Stuart Alderoty, sagte, die Entscheidung der SEC, den XRP-Fall fallen zu lassen, zeige, dass die Behörde ihr Versagen bei der Festlegung klarer Vorschriften anerkenne. Er ist der Meinung, dass es für die SEC an der Zeit ist, über den Gerichtssaal hinauszugehen und mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um effektive, dauerhafte Regelungen zu schaffen.
Ripple schreitet voran. Man hat die Hidden-Roads Übernahme im Wert von 1,25 Milliarden Dollar hinter sich und konzentriert sich nun auf das Wachstum des Unternehmens und die Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden, um einen klaren Regulierungsrahmen für die Branche zu schaffen.
