- MicroStrategy hat mit seinen Bitcoin-Beständen einen Verlust von fast einer Milliarde Dollar erlitten, was die Aktie am Montag um 25 Prozent abstürzen ließ.
El Salvadors Finanzminister Alejandro Zelaya sagt, sein Land habe trotz des Bitcoin-Desasters keine fianziellen Probleme.
Bitcoin erlebte den wohl bisher größten Kurseinbruch, als seine Marktkapitalisierung unter eine Billion Dollar fiel. Nun werden die Reaktionen der größten Bitcoin-Eigner genau beobachtet. Es ist eine harte Zeit für Michael Saylors MicroStrategy (NASDAQ: MSTR), das 129.218 Bitcoins zu einem Durchschnittspreis von 30.700 Dollar pro Coin in seiner Bilanz hält. Beim aktuellen Kurs sind die Bitcoin-Anlagen des Unternehmnens um 25 Prozent oder fast eine Milliarde Dollar gefallen.
Der Bitcoinkurs fiel heute kurzzeitig unter 21.000 Dollar. Das könnte bedeuten, dass MicroStrategy mehr Sicherheiten für einen Kredit stellen muss, der mit Bitcoin besichert wurde. Anfang März hatte das Unternehmen Bitcoins für einen Kredit in Höhe von 205 Millionen Dollar verpfändet.
Der Wert der Bitcoins betrug damals 805 Millionen US-Dollar. Da Kurs jetzt jedoch auf die Hälfte gesunken ist, haben sich die Dinge gewendet. Während einer Telefonkonferenz im vergangenen Monat sagte MicroStrategy-Präsident Phong Le:
„Der Bitcoin muss sich bei etwa 21.000 Dollar halbieren, bevor wir eine Nachschusspflicht haben würden. Das heißt, bevor er 50% erreicht, könnten wir mehr Bitcoin zum Sicherheitspaket beisteuern, sodass es nie so weit kommt.“
Am Montag jedoch brach der Kurs der Microstrategy-Aktie an der Wallstreet um 25 Prozent ein und beendete den Handel bei 152 Dollar. Im bisherigen Jahresverlauf hat die Aktie damit um mehr als 72 Prozent nachgegeben. Die Aktien anderer Kryptounternehmen wie Marathon Digital, Riot Blockchain Inc. und Coinbase Global verloren am Montag jeweils rund 15 Prozent.
Sonnige Gemüter in El Salvador – „Bitcoin-Absturz schadet uns nicht“
Auch das lateinamerikanische Land El Salvador gehört zu den gößten Eignern von Bitcoin. Das Land hat Bitcoin zur offiziellen Bezahlwährung gemacht und hält derzeit 2.301 BTC als Teil seiner nationalen Geldreserven. Der IWF hat mehrfach vor den monetären Risiken des Besitzes von Bitcoins gewarnt.
El Salvador weigert sich jedoch, davon abzurücken. Durch den jüngsten Absturz des musste das Land große Buchverluste seiner Bitcoin-Bestände hinnehmen. Noch Mitte Mai hatte El Salvador seinen Reserven 500 weitere BTC hinzugefügt, die zu einem Durchschnittspreis von 30.744 gekauft wurden.
Trotz des Preiseinbruchs am Montag wies El Salvadors Finanzminister Alejandro Zelaya jegliche Gefahr finanzieller Risiken zurück. Auf einer Pressekonferenz sagte er:
„Wenn man mir sagt, dass das fiskalische Risiko für El Salvador aufgrund von Bitcoin wirklich hoch ist, kann ich nur lächeln. Das fiskalische Risiko ist extrem gering.“
Das Land hat Berichten zufolge 40 Millionen Dollar in Bitcoin verloren, als der Preis abstürzte.Dazu sagt der Minister:
„Vierzig Millionen Dollar machen nicht einmal 0,5 Prozent unseres Staatshaushalts aus.“
Mehr zum Thema: BitMEX-Chef Hayes sieht die Krypto-Apokalypse kommen, falls Bitcoin und Ethereum weiter fallen