
- Whistleblowerin Frances Haugen erhebt den Vorwurf, das Metaverse sammle in ebenso unangemessener Weise Daten und verletze die Privatsphäre der Nutzer, wie zuvor Facebook.
- Trotz aller hehren Bekenntnissen zum Datenschutz und dem Wohl der Nutzer sei Profit das einzige, das den Meta-Konzern wirklich interessiere.
Die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen hat ihre Bedenken darüber geäußert, wie Meta, ehemals Facebook, mit Informationen und Privatsphäre umgeht. Sie befürchtet, dass Meta alle Fehler der Vergangenheit wiederholen wird. In einem Interview mit Politico sagte die Whistleblowerin:
„Sie haben sehr große Versprechungen über die Sicherheit im Metaverse gemacht. Aber wenn sie sich nicht zu Transparenz und Zugang und anderen Maßnahmen zur Rechenschaft verpflichten, kann ich mir vorstellen, dass sich all das Unheil, das man derzeit auf Facebook sehen kann, wiederholen wird.“
Haugen befürchtet das Schlimmste, was den Datenschutz im Metaverse betrifft
Frances Haugens Job als leitende Product-Managerin bei Facebook gab ihr detaillierten Einblick in den Umgang mit personenbezogenen Daten. Deswegen hatte sie 2021 zehntausende interner Facebook-Dokumente an die SEC und das Wall Street Journal weitergegeben.
Jetzt befürchtet sie das Schlimmste für die Erfassung und Verarbeitung personenbezogener Kundendaten im Metaverse. Sie sagt:
„Ich bin sehr besorgt darüber, wie viele Sensoren beteiligt sind. Wenn wir das Metaverse einrichten, müssen wir viel mehr Mikrofone von Facebook und viel mehr andere Sensoren in unsere Häuser einbauen. Man hat jetzt nicht mehr wirklich die Wahl, ob man möchte, dass Facebook einen zu Hause ausspioniert oder nicht. Wir müssen dem Unternehmen einfach vertrauen, dass es das Richtige tut.“
Doch Haugen nicht die einzige Person, die sich Sorgen um die Privatsphäre macht. Studien haben gezeigt, dass viele Menschen Meta in Sachen Datenschutz nicht vertrauen. Auch der CEO von Proton Technologies, Andy Yen, hat sich besorgt über die monopolistische Macht großer Technologieunternehmen wie Meta geäußert. Der Unternehmer sagte letzte Woche, dass ProtonMail nur mit dem Wohlwollen der Tech-Giganten überleben könne. 2021 hatte Yen Bedenken geäußert, dass Tech-Giganten durch ihre Produkte die totale Kontrolle über das Metaverse haben werden. Er vertritt die Ansicht, dass man Meta nicht mit dem Datenschutz im Metaverse betrauen darf, solange das Unternehmen sein Geschäftsmodell nicht ändert. Darüber hinaus zeigen aktuelle Daten, dass mehr als 75 Prozent der Meta-Community kein Vertrauen in die Datenschutzmaßnahmen des Unternehmens im Metaverse haben.
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