Um mit Kryptowährungen zu spekulieren und von deren Wertentwicklung zu profitieren, gibt es heute die verschiedensten Möglichkeiten. Die naheliegendste davon ist wohl, die gewünschte Kryptowährung zu kaufen und bei entsprechender Wertentwicklung wieder zu verkaufen.
Daneben gibt es zahlreiche Derivate auf Kryptowährungen wie CFDs und Zertifikaten auf Bitcoin & Co oder auch Krypto ETCs, also Fonds mit Kryptowährungen. Die Gemeinsamkeit bei den Derivaten ist, dass die Kryptowährung nicht selbst gekauft wird, sondern nur ein Kontakt auf die zukünftige Wertentwicklung geschlossen wird, ähnlich wie bei einer Wette.
Kryptowährungen können heute auch schon in Online Casinos, wie die bei MrCasinova.com getesteten, eingesetzt werden, in der Hoffnung, dass beim Spielen ein Gewinn erzielt wird und außerdem die Kryptowährung nach der Einzahlung noch im Wert steigt, sodass der Gesamtgewinn noch viel höher ausfällt.
Eine sehr ungewöhnliche Möglichkeit auf die Wertentwicklung von Bitcoin, Litecoin, Ethereum oder Dogecoin zu spekulieren, ist das Krypto-Lending, also die Kreditaufnahme beziehungsweise das Verleihen einer Kryptowährung. Krypto-Lending bietet Anleger mehrere Vorteile, aber auch einige nicht zu übersehende Risiken, die beachtet werden sollten. Um es gleich vorwegzunehmen: Es handelt sich um eine hoch spekulative Geldanlage.
Wie funktioniert Krypto-Lending genau
Genau wie bei einer normalen Kreditaufnahme gibt es einen Kreditgeber und einen Kreditnehmer. Die Abwicklung der Kreditaufnahme erfolgt über spezielle Handels- beziehungsweise Lending-Plattformen wie Blockfi, Celsius, AAVE, CoinLoan, YouHodler, Binance oder Compound. Die „Zinsen“ die Kreditgeber hier erzielen können sind zum Teil atemberaubend, wenn man sie mit den niedrigen Zinsen bei herkömmlichen Kreditvergaben vergleich. !5 % oder mehr APY (Anual Percentage Yield) sind hier keine Seltenheit. Die Kreditnehmer schrecken solche Zinsen nicht ab.
Im Gegenteil, sie hoffen darauf, dass die geliehene Kryptowährung im Wert fällt und sie so, wegen der Wertsteigerung real gar keine Zinsen zahlen und im besten Fall noch einen Gewinn erzielen können, wenn die Wertsteigerung hoch genug ausfällt. Natürlich besteht umgekehrt auch das Risiko, dass der Wert der zugrunde liegenden Kryptowährung steigt und so nicht nur die Zinsen gezahlt werden müssen, sondern faktisch auch noch weitere Einheiten der Kryptowährung zugekauft werden müssen, um den Kredit zurückzahlen zu können. In diesem Fall läge der Gesamtverlust deutlich über den vereinbarten Zinsen.
Bei den Kreditgebern sieht es genau umgekehrt aus. Sie hoffen, dass der Wert der Kryptowährung stabil bleibt oder steigt, um einerseits einen hohen Zins zu kassieren und bestenfalls darüber hinaus auch noch von der Wertsteigerung zu profitieren, ganz so, als hätten sie die zugrunde liegenden Coins gar
nicht verliehen und im Wallet gehalten. Für sie besteht jedoch das Risiko, dass der Wert der Kryptowährung fällt, sie also real weniger zurückbekommen als sie verliehen haben. Falls der Wertverlust sehr hoch ausfällt, kann so sogar trotz der vereinnahmten Zinsen ein Minus am Schluss zu Buche stehen. Der Traum von einem passiven Einkommen oder einer schnellen Rendite wäre in diesem Fall dahin.
Anlagen in Kryptowährungen müssen generell als sehr riskant betrachtet werden
Sichere Geldanlagen, also solche, die garantiert zurückgezahlt werden und am Ende auch noch eine zufriedenstellende Rendite liefern, gab es einmal. Seitdem für Bankeinlagen Negativzinsen gezahlt werden müssen, müssen Anleger ein gewisses Risiko eingehen, wenn sie eine Rendite haben wollen. Es gilt der Zusammenhang, dass je höher die versprochene Rendite, umso höher ist auch das Risiko. Geldanlagen in Kryptowährungen, wie beim Krypto-Lending, wo mit Renditen von 10, 15 und mehr Prozent gelockt wird, tragen dementsprechend ebenfalls ein hohes Risiko in sich. Doch woran liegt das eigentlich?
Nicht ausreichende Liquidität
Der wichtigste Grund, warum Kryptowährungen insgesamt, also nicht nur der Bitcoin als sehr riskant eingestuft werden müssen, ist die hohe Volatilität. Damit sind die im Vergleich zu anderen Anlagen wie Aktien sehr viel höheren Kursschwankungen. Für die hohe Volatilität der Kryptowährungen sind mehrere Gründe ursächlich. Das wäre zum einen im Vergleich zum Markt USD/EUR oder anderen FIAT-Währungspaaren die weitaus geringere Liquidität des Gesamtmarktes.
Wenige Transaktionen, beispielsweise von institutionellen Investoren und anderen Großanlegern, können bereits riesige Kursschwankungen auslösen. Der Herdentrieb der meisten Anleger, die auf einmal voller Euphorie sind oder umgekehrt, in sprichwörtliche Panik verfallen, können den jeweiligen Kursausschlag dann noch verstärken. Bei einigen Kryptowährungen, mittlerweile gibt es davon tausende, kommt es nicht selten vor, dass eine Order erst nach Tagen oder im ungünstigsten Fall überhaupt nicht ausgeführt wird, weil schlichtweg kein Markt vorhanden ist.
Hauptsächlich Spekulanten unterwegs
Weiterhin ist der Kryptomarkt von Anlegern und Investoren besetzt, die vor allem spekulativ handeln und sich oft des Risikos auch bewusst sind. Anleger, die ihr Geld langfristig anlegen und auf eine langfristige Rendite hoffen und dem Markt somit eine stabile Komponente geben könnten, halten sich indes von Kryptowährungen meist fern.
Noch immer geringes Vertrauen in die meisten Kryptowährungen
Ein weiterer Grund für die Volatilität ist das immer noch geringere Vertrauen in die Kryptowährungen. Angesichts von staatlichen Eingriffen, wie in China und anderen Ländern, wo Transaktionen mit Kryptowährungen bereits vollständig verboten wurden und staatlicher Eingriffe, aber auch wegen des teilweise intransparenten Geschäftsgebarens mancher Anbieter ist es fraglich, ob sich die Kryptowährungen so schnell das notwendige Vertrauen erarbeiten können, dass den Märkten eine gewisse Grundstabilität verleiht. Daher bleiben auch Anlageformen wie Krypto-Lending vor allem Spekulanten vorbehalten. Für die Altersvorsorge oder zum langfristigen Vermögensaufbau sind sie jedenfalls nicht geeignet.