- Die brasilianische Steuerbehörde meldete kürzlich einen exorbitanten erheblichen Anstieg der USDT-Transaktionen überall im Land.
- Der IWF ist weiterhin besorgt über die Bedrohung durch Stablecoin und warnt vor finanziellen Störungen.
Die „Receita Federal do Brasil“, eine Sonderabteilung der brasilianischen Bundessteuerbehörde, berichtet einen ernormen Anstieg der Nutzung von Stablecoins, insbesondere von Tethers USDT.
USDT-Revolution im brasilianischen Kryptohandel
Laut ihrem Bericht überstieg das Handelsvolumen von USDT im Jahr 2022 das gesamte Handelsvolumen aller anderen Kryptowährungen zusammen. Stablecoins machen inzwischen etwa 10% des weltweiten Krypto-Handelsvolumens aus und gelten als zuverlässige Zuflucht in Zeiten hoher Volatilität des Kryptomarkts.
Die Daten der Receita Federal zeigen, dass die am häufigsten gehandelten Stablecoins in Brasilien USDT, USDC und BRZ sind, wobei der BRZ an den brasilianischen Real gekoppelt ist. Die Regulierungsbehörde hat das Wachstum der Stablecoin-Nutzung seit 2019 genau beobachtet und faszinierende Trends gefunden.
Ihren Untersuchungen zufolge haben Stablecoins, angeführt von USDT, Bitcoin im Transaktionsvolumen überholt. 2023 waren 80% der gemeldeten Krypto-Transaktionen in Brasilien mit USDT verbunden, was es in den letzten 10 Monaten zum meistgehandelten digitalen Asset des Landes macht. Diese Verschiebung gewann im Jahr 2022 nach dem viel beachteten Zusammenbruch von Terra (LUNA) an Dynamik und trieb die Anleger zu Vermögenswerten wie die Stablecoins, die weniger anfällig für extreme Marktschwankungen sind.
Bemerkenswert ist, dass das Handelsvolumen von USDT in Brasilien während des beobachteten Zeitraums 271 Milliarden brasilianische Reais – rund 54 Milliarden Dollar – überstieg und damit fast doppelt so hoch war wie das Handelsvolumen von Bitcoin, das bei knapp über 151 Milliarden Reais – rund 30 Milliarden Dollar – lag.
Weltweit lag das 24-Stunden-Handelsvolumen für USDT und Bitcoin bei 24,7 bzw. 14,91 Milliarden Dollar. USDT hat zwar ein höheres durchschnittliches Volumen, hatte aber noch nie einen Vorsprung von mehr als 50% und hat auch noch nie das kombinierte Handelsvolumen aller digitalen Vermögenswerte übertroffen.
IWF schlägt Alarm
Während die Dominanz des USDT nicht nur in Brasilien immer deutlicher wird, hat der IWF Bedenken über die weiteren Auswirkungen von Stablecoins auf die globale Finanzlandschaft geäußert. Der IWF warnt, dass Stablecoins, insbesondere solche, die auf harte Währungen wie den US-Dollar lauten, das Potenzial haben, offizielle Währungen zu ersetzen und einen erheblichen Einfluss auf die Geld- und Steuerpolitik eines Landes auszuüben.
Um dem entgegenzuwirken hat der IWF eine Reihe von Empfehlungen ausgesprochen. Erstens rät der IWF, dass die Länder robuste, vertrauenswürdige und glaubwürdige inländische Institutionen unterhalten sollten. Der IWF stellt fest, dass transparente und kohärente geldpolitische Rahmenbedingungen für eine wirksame Bewältigung der mit Kryptoanlagen verbundenen Herausforderungen unerlässlich sind.
Zweitens erklärte der IWF, dass die politischen Entscheidungsträger es vermeiden sollten, Kryptowährungen zu einer offiziellen Währung oder gar einem gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Diese Maßnahme würde laut IWF dazu führen, dass die betreffenden Kryptos für Steuerzahlungen und die Begleichung anderweitiger Schulden akzeptiert würden.
Darüber hinaus erklärte der IWF, dass die politischen Entscheidungsträger Krypto-Assets in die bestehenden Regelungen für die Verwaltung von Kapitalströmen einbeziehen sollten, um die Stabilität zu sichern und potenzielle Störungen durch Volatilität zu minimieren.