- Die deutsche Bundesregierung prüft eine Einführung des von Ubirch entwickelten und IOTA basierten digitalen Impfpasses, der im Landkreis Altötting pilotiert wurde.
- Eine Entscheidung könnte bereits diese Woche fallen.
Wie Business Insider Deutschland heute berichtete, könnte der von Ubirch entwickelte digitale Impfnachweis bald auch in ganz Deutschland zum Einsatz kommen. Vor rund einem Monat wurde bekannt, dass der Landkreis Altötting in Bayern ein Pilotprojekt für einen digitalen Impfnachweis basierend auf dem IOTA Tangle und vier weiteren Blockchains gestartet hat, der von dem in Köln ansässigen Unternehmen Ubirch entwickelt wurde.
Aus Regierungskreisen hat Business Insider nun erfahren, dass das Altöttinger-Projekt womöglich in der engeren Auswahl für Deutschland und womöglich ganz Europa stehen könnte.
IOTA basierter Impfpass in der engeren Auswahl?
Laut den Business Insider vorliegenden Informationen prüft die deutsche Bundesregierung derzeit die Einführung eines digitalen Impfpasses, sodass Betreiber von „Restaurants oder Fitnessstudios nur Geimpften Zugang gewähren“ könnten. „Noch diese Woche könnte es eine Entscheidung geben“, hat Business Insider aus Regierungskreisen erfahren.
Die Quellen stammen aus dem Bundesgesundheitsministerium und dem Bundesinnenministerium, die eine bundesweite Einführung eines digitalen Impfpasse prüfen.
Der Plan: Wer eine solche Karte erhält, für den gelten die Corona-Regeln zwar weiter. Doch wenn beispielsweise Restaurants oder Fitnessstudios wieder öffnen dürfen, wären Betreiber in der Lage, nur Geimpften Zugang zu gewähren.
Vorbild, wie das Nachrichtenportal berichtet, soll „eine entsprechende Scheckkarte im bayerischen Landkreis Altötting (112.000 Einwohner)“ sein. Diese sei „freiwillig“ und wird nach der Zweitimpfung kostenlos an Interessierte ausgestellt.
Darauf verschlüsselt gespeichert sind Name, Geburtsdatum, Wohnort und Foto des Geimpften, Impfstoff und die beiden Impftermine. Scannt der Geimpfte den QR-Code, kann er die Daten auf dem Smartphone hinterlegen. Das System sei fälschungssicher, heißt es vom Landkreis.
Allerdings schreibt Business Insider auch, dass es ein gewichtiges Problem mit der Technologie von Ubirch gibt: eine „mangelnde Kompatibilität des Altöttinger Systems mit anderen europäischen Staaten“. Ein Lösung sei aber bereits in Arbeit:
Hier bräuchte es eine Lösung, an der man aber arbeite. Möglicherweise diese Woche könnte es bereits eine Entscheidung innerhalb der Bundesregierung dazu geben. Möglicherweise wird es zu einem Kurzwettbewerb für die beste Lösung kommen.
Ob Ubirch an diesem Wettbewerb teilnehmen wird, bleibt abzuwarten. In jedem Fall scheint die Lösung des Unternehmens bis nach Berlin vorgedrungen zu sein, und damit auch IOTA. Wie CNF berichtete, setzt Ubirch auf 5 öffentliche Blockchains, um die Informationen des Ubirch FastChainer Dienstes zu verankern: IOTA, Ethereum, Ethereum Classic und die Ethereum-basierten Blockchains „Bloxberg“ und „govdigital“.
Da Ethereum allerdings mit enormen „Stau-Problemen“ und hohen Gebühren zu kämpfen hat, scheint IOTA die beste Wahl. Gegenüber CNF sagte eine Sprecherin von Ubirch, dass das Unternehmen das IOTA Tangle nutze, weil es „eine hohe Skalierbarkeit vorweist und ohne Transaktionskosten genutzt werden kann“. Dieser letzte Faktor sei ausschlaggebend für die Wahl des Unternehmens gewesen. Ferner erklärte das Unternehmen:
Der IOTA Tangle zeichnet sich für Ubirch vor allem durch die vergleichsweise hohe Transaktionsrate und nicht anfallenden Transaktionskosten aus. In Abhängigkeit von der maximalen Transaktionsrate und den Transaktionskosten der eingesetzten Blockchains verankert Ubirch in unterschiedlicher Häufigkeit in die angebundenen Blockchains.