- Intel bereitet die Einführung des Bonanza Mine-Chips vor und will in das Bitcoin-Mining-Geschäft einsteigen
- Der Ultra-Low-Voltage-Mining-ASIC wird in direkter Konkurrenz zu Bitmain, MicroBT und anderen stehen und könnte die globale Hash-Rate ankurbeln.
Die Bitcoin-Mining-Arena hat in den letzten Jahren nicht gerade für Schlagzeilen gesorgt, da sich große Akteure wie Bitmain und Canaan auf die Produktion immer besserer ASICs und nicht auf die Politik im Kryptobereich konzentrieren. Intel, der nach Umsatz größte CHip-Hersteller der Welt könnte jedoch jetzt in diesem Sektor für Furore sorgen, denn Berichten zufolge steht Intel kurz davor, seinen eigenen Mining-ASIC auf den Markt zu bringen.
Aufmerksamen Journalisten des Tech-Outlets Tom’s Hardware ist jedoch aufgefallen, dass Intel auf der bevorstehenden ISSCC-Chipkonferenz einen neuen Chip namens „Bonanza Mine“ vorstellen wird.
Auf die Frage nach Details zu seinem Einstieg in ein Gebiet, das seit Jahren umstritten ist, hat Intel den neuen Mining-Chip weder dementiert noch bestätigt, sondern erklärt:
„Intel arbeitet seit mehreren Jahren an der Entwicklung von für SHA 256 optimierten ASICs. Wir werden in Zukunft weitere Details bekannt geben.“
Intel könnte das Problem des hohen Energieverbrauchs von Bitcoin lösen
Der in Kalifornien ansässige Chiphersteller macht den Minern schon seit einiger Zeit Hoffnung. Im Dezember letzten Jahres erklärte der GPU-Chef des Unternehmens, Raja Koduri, in einem Livestream, dass Intel an Mining-Produkten arbeite. Intel hat auch schon Patente für ein Verarbeitungssystem angemeldet, das auf SHA-256 basiert, der kryptografischen Hash-Funktion, auf der Bitcoin aufgebaut ist.
In einem Auftritt im Intel Gaming-Podcast erklärte Koduri:
„Ich denke, Blockchain ist eine Transaktionssache, die viel effizienter abläuft als die derzeitige Verbrennung von Hardwarezyklen. Das ist etwas, woran wir arbeiten.“
Laut Koduri ist man bei Intel zuversichtlich, dass man die Kosten für das Bitcoin-Mining senken kann, die seit Jahren stetig steigen. Miner müssen sich zurzeit auf teure ASIC-Mining-Rigs verlassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, und selbst dann gibt es keine Garantie, dass multinationale Unternehmen mit großen Mining-Farmen nicht alle trotzdem nahezu alle Block-Belohnungen erhalten.
Doch es sind nicht nur die Kosten, die Intel in den Griff bekommen könnte. Wenn die Bonanza-Mine-Chips tatsächlich extrem sparsam und effizient sind, könnten sie das größte Problem lösen – den hohen Energieverbrauch. Der Bitcoin-Mining hat wegen seines exorbitanten Energieverbrauchs einen sehr schlechten Ruf und war schließlich der Grund dafür, dass China die gesamte Mining-Branche aus dem Land geworfen hat.
Im Iran und im Kosovo verweigert die Regierung den Minern im Winter den Zugang zu Strom, da sonst vermehrt Engpässe auftreten würden. Selbst in den USA gab es aufgrund des Mining-Energieverbrauchs Poteste und Kongress-Anhörungen.
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Koduri glaubt, dass Intel diese Probleme lösen kann:
„Aber das Problem, eine viel effizientere Blockchain-Validierung zu viel geringeren Kosten und mit viel weniger Energie durchzuführen, ist lösbar. Und daran arbeiten wir, und irgendwann, hoffentlich nicht allzu weit in der Zukunft, werden wir eine interessante Hardware dafür vorstellen.“