- Lokale Medien berichteten, dass die Regierung den gehackten YouTube-Account innerhalb weniger Stunden wiederherstellen konnte
- In den vergangenen zwei Wochen waren drei YouTube-Kanäle mit Bezug zur südkoreanischen Regierung betroffen
Am Wochenende haben Cyber-Angreifer den offiziellen YouTube-Kanal der südkoreanischen Regierung gehackt, wie mehrere lokale Medien berichten. Anschließend luden sie ein Video-Interview mit dem Milliardär Elon Musk über Kryptowährungen hoch. Die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, dass die Hacker den Kanal in „SpaceX Invest“ umbenannt hatten.
Eine koreanische Medienagentur veröffentlichte einen Screenshot, bei dem es sich offenbar um Aufnahmen eines Interviews handelte, das John Micklethwait von Bloomberg mit Elon Musk auf dem Wirtschaftsforum in Katar im Juni 22 geführt hatte. Micklethwait ist Chefredakteur des Nachrichtenkanals von Bloomberg. Während des Interviews gab Musk Einblicke, warum sein Elektroautounternehmen Tesla und sein Raumfahrtunternehmen SpaceX einen kleinen Teil ihres Barvermögens in Bitcoin investiert haben.
Musk bestätigte darin auch, dass Tesla Dogecoin-Zahlungen akzeptiert. Der Wert von Dogecoin steigt in der Regel steigt, wenn der Elektroauto-Milliardär darüber twittert. Die agentur Yonhap berichtet weiter, dass die südkoreanischen Behörden den Hack erst drei Stunden danach entdeckt haben.
Den Behörden gelang es jedoch innerhalb weniger Stunden, das Konto wiederherzustellen. Die Hacker hatten die Kontonummer und das Passwort des YouTube-Kanals gestohlen. Der Kanal, der regelmäßig Videos über aktuelle Ereignisse im Land und über die Politik der Regierung veröffentlicht, hat fast 262.000 Abonnenten.
Drei gehackte südkoreranische YouTube-Kanäle
Lee Jian, Reporter bei einer anderen lokalen Medienagentur, Joongang Ilbo, sagte, es sei der dritte YouTube-Kanal der südkoreanischen Behörden gewesen, der in den letzten zwei Wochen gehackt wurde. Die Medienagentur zitiert eine Erklärung des Ministeriums für Kultur, Sport und Tourismus und schreibt, dass die Gründe für die Angriffe und die Identität der Angreifer bisher unbekannt seien.
Nach Angaben von Joongang Ilbo wurde der YouTube-Kanal der koreanischen Tourismusorganisation am vergangenen Donnerstag zweimal gehackt. Am Freitag wurde er erneut gehackt, und das Konto ist seit Sonntag, dem 4. September, offline. Ausserdem sei am vergangenen Montag der YouTube-Kanal des südkoreanischen Museums für moderne und zeitgenössische Kunst gehackt worden.
Die Hacker nutzten den YouTube-Kanal ebenfalls, um kryptobezogene Videos zu veröffentlichen. Es ist nicht sicher, ob es einen Zusammenhang zwischen dem jüngsten Angriff und dem Hack vom vergangenen Montag gibt. YouTube-Mutterkonzern Google bestätigte die Angriffe inzwischen und teilte mit, man untersuche den Fall. Eine detaillierte, offizielle Stellungnahme gibt es jedoch bis jetzt nicht.
Weissrussland: Präsidenten-Reisepass als NFT
Einen weiteren, eher kuriosen Vorfall gab es in Belarus/Weissrussland: eine regierungsfeindliche Gruppe, die sich „Weißrussische Cyber-Partisanen“ nennt, hat versucht, den Reisepass von Präsident Alexander Lukaschenko als NFT zu verkaufen. Die Gruppe versucht, an Krypto-Gelder zu kommen, um ihre Aktivitäten gegen die weissrussische Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren. Wie man hört, war Bonsai-Stalin Lukaschenko not amused…