- Die Sberbank, die größte Bank Russlands, legte am 30. Dezember einen Blockchain-ETF auf, der den Blockchain Economy Index der Bank abbildet.
- Das Land ist nach wie vor strikt gegen Kryptowährungen, doch die Zentralbank hat klargestellt, dass sie nicht verboten werden sollen.
Am 30. Dezember 2021 legte die größte Bank Russlands, die Sberbank, den ersten börsengehandelten Blockchain-Fonds (ETF) des Landes auf. In einer Pressemitteilung von Sber Asset Management heißt es, dass der Fonds mit dem Namen Sberbank Blockchain Economy ETF an der russischen Börse unter dem Kürzel „SBBE“ gehandelt werden kann.
Darüber hinaus wirbt der ETF damit, der erste seiner Art in Russland zu sein, der Anlegern ein Engagement in Unternehmen mit Blockchain-Investitionen ermöglicht. Der Fonds bildet den Sber Blockchain Economy Index ab, der von SberCIB Investment Research entwickelt wurde. Als solcher bietet er Anlegern ein Engagement in kryptowährungsbezogene Unternehmen, darunter Krypto-Asset-Manager, Mining-Firmen und Blockchain-Beratungsunternehmen. Darunter sind Coinbase, der Vermögensverwalter Galaxy Digital und das Blockchain-Softwareunternehmen Digindex.
Sberbank bestätigt ersten Blockchain-ETF
Ein Teil der
Erklärung der Abteilung Asset Management der Bank besagt, dass das Angebot Anlegern ein Engagement in der „Blockchain-Wirtschaft ohne die Schwierigkeiten, die mit der direkten Entwicklung, dem Kauf, der Lagerung und dem Verkauf von digitalen Vermögenswerten verbunden sind“, ermöglicht.
Der Abteilungsleiter Asset Management, Evgeny Zaitsev, fügte hinzu:
„Direkte Investitionen in Krypto-Vermögenswerte sind mit hohen Risiken verbunden, die sich nur schwer unabhängig einschätzen lassen. Daher bieten wir an, nicht in Krypto-Vermögenswerte zu investieren, sondern in Unternehmen, die die Entwicklung von Blockchain-Technologien sicherstellen. Der Exchange Fund ist dank seiner Einfachheit und niedrigen Einstiegsschwelle für jedermann zugänglich.“
Viele Länder haben ein starkes Interesse an ETFs gezeigt, die Blockchain- und Kryptowährung-Indizes abbilden. In diesem Jahr haben die USA nach vielen verzögerten und abgelehnten Vorschlägen endlich den Handel mit mehreren Bitcoin-Futures-ETFs zugelassen. Kanada hat sowohl Bitcoin- als auch Ethereum-ETFs zugelassen. Die Anleger gehen davon aus, dass diese Art Angebot weniger Risiken birgt als Direktinvestitionen in einzelne Krypto- oder Blockchain-Produkte und -Unternehmen.
Kreml ist immer noch misstrauisch gegenüber Kryptowährungen
Dennoch ändert der jüngste Schritt der Sberbank nichts an dem unfreundlichen Ton, den der Kreml seit langem gegenüber Kryptowährungen anschlägt. Die Regierung hat sich ganz offen gegen digitale Vermögenswerte ausgesprochen mit der Begründung, sie würden Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung begünstigen.
In den letzten Monaten hatte die russische Zentralbank ihre Absicht deutlich gemacht, Krypto-Investitionen im Land zu verbieten. Die Bank hat aber auch von Plänen gesprochen, eine digitale Zentralbankwährung einzuführen. Diesen Sonntagseinfall hatte China auch schon. Doch die russische Zentralbank kennt noch andere Spielchen. Erst vor drei Monaten haben die Zentralbank und einige Geschäftsbanken gemeinsam Zahlungen an Krypto-Börsen verzögert. Das sei geschehen, hieß es, um emotional gesteuerte Spontankäufe Käufe durch „unqualifizierte“ Investoren zu kontrollieren.
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Dennoch hat das Land, wie auch die USA, nicht die Absicht, digitale Vermögenswerte vollständig zu verbieten. Russlands Gesetzgebung will sich darauf konzentrieren, die Krypto-Zirkulation zu regulieren, anstatt sie zu verbieten, ließ die Zentralbank in der vergangenen Woche wissen.