- Goldman Sachs geht davon aus, dass zunehmende Spannungen zwischen den BRICS-Staaten und den USA die Ölpreise in die Höhe treiben.
- Trump will das Vorhaben der BRICS-Gruppe, die Abhängigkeit vom Dollar zu verringern, verhindern und erhöht damit geopolitische Risiken.
Angesichts der aktuellen geopolitischen Spannungen hat Goldman Sachs gewarnt, dass die Pattsituation zwischen der BRICS-Gruppe und den USA die weltweiten Ölpreise erheblich beeinträchtigen könnte. Sanktionen aufgrund einer Dollar-Entkoppelung könnten wirtschaftlichen Druck mit Auswirkungen auf die ganze Welt verursachen.
Donald Trump war noch nie ein Fan der Allianz der BRICS-Gruppe, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Er erklärte, die USA würden nicht zulassen, dass die BRICS-Länder versuchen, den Dollar vom Weltmarkt zu verdrängen.
Trump hat seine Botschaft klar formuliert und erklärt, dass die BRICS-Länder nicht vom US-Dollar abrücken sollten:
„Wenn sich die BRICS-Länder vom Dollar abwenden, während wir daneben stehen und zusehen, ist das ein OVER“.
Das deutet auf wachsende Spannungen, die sich sowohl auf die Weltwirtschaft als auch auf den Ölsektor auswirken dürften.
Auswirkungen auf den Ölpreis
Goldman Sachs ist der Meinung, dass die geopolitischen Spannungen die Ölpreise in die Höhe treiben könnten. Der Bank zufolge könnten sich die Rohölpreise der Sorte Brent zwischen 70 und 85 Dollar pro Barrel bewegen und aufgrund der Sanktionen gegen den Iran und der Turbulenzen bei der russischen Ölversorgung auf fast 90 Dollar ansteigen. Das Ausbleiben der russischen Öllieferungen dürfte den Marktüberschuss verringern und damit zu höheren Preisen führen.
Analysten weisen auch darauf hin, dass das Fehlen einer klaren Vision von Trumps Außenpolitik zu einer weiteren Verschärfung der Situation auf den globalen Märkten führen könnte. Noch herrscht große Unsicherheit, aber wie die Erfahrung der Vergangenheit zeigt, führen geopolitische Spannungen in der Regel zu einem Anstieg der Ölpreise. Da die BRICS-Länder nach wie vor bestrebt sind, ihre Abhängigkeit vom Dollar zu verringern und sich immer mehr Beschränkungen seitens der USA gegenübersehen, könnten die Ölpreise als einer der ersten Vermögenswerte reagieren.
BRICS Gruppe ist kein monolithischer Block
Die BRICS-Staaten haben Fortschritte bei der Verringerung ihrer Abhängigkeit vom US-Dollar gemacht, doch das Bündnis hat interne Probleme. China hat ein großes Konjunkturproblem, Russland brach den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine vom Zaun, Brasilien hat Probleme auf dem Weltmarkt, und Indien ist erklärtermaßen gegen eine US-Konfrontation. Es gibt keine gemeinsame außenpolitische Agenda der BRICS-Staaten gegen die USA.
Dennoch setzen sie sich für die Verwendung lokaler Währungen im Handel ein, um sich vom Dollar im zu lösen. Angesichts eines Präsidenten Trumps in den USA ist jedoch fraglich, ob alle dabei bleiben werden. Trump hat bereits mit der Einführung hoher Importzölle gedroht, um Maßnahmen von BRICS-Staaten zu kontern.
Die derzeit zunehmenden Spannungen in den Handelsbeziehungen zwischen den USA und den BRICS-Staaten haben sich zu einer Sollbruchstelle für den Welthandel entwickelt. Der IWF erklärte, dass die Androhung von Zöllen bereits zu einem Anstieg der langfristigen Kreditkosten in der Welt geführt hat.