- Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIS) hat Bitcoin schlecht beurteilt, da es seine Funktion als Wertspeicher nur unausreichend erfüllt.
- Weiterhin wird die starke Volatilität und die immer noch komplizierte Nutzung von Wallets und Börsen kritisiert.
Die BIS beschreibt in ihrem neuen Bericht, dass die traditionellen Zahlungssysteme zwar stark verbessert worden, jedoch nach wie vor zwei große grundlegende Probleme bestehen:
- Der Großteil der Weltbevölkerung (1,7 Milliarden Menschen) hat nach wie vor keinen ausreichenden Zugang zu Finanzdienstleistungen.
- Der grenzüberschreitende Zahlungsverkehr funktioniert ineffizient und ist nicht für große Massen augeslegt.
Deswegen muss der private als auch öffentliche Sektor weiterhin nach innovativen Wegen suchen, um die Zahlungsmöglichkeiten zu verbessern. Besonders interessant sind laut dem Bericht die sogennanten Stablecoins, dessen Wert an eine Fiatwährung, wie den USD oder den Euro gebunden sind. Die prominenteste Kryptowährung dieses Bereiches ist Tether, dessen Wert an den USD gebunden ist.
Der Bericht betrachtet die globalen Auswirkungen der Einführung und Weiterentwicklung bereits vorhandener Stablecoins und beschreibt ausführlich, welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche, Cyberkriminalität als auch den Verbraucher/Investoren und – Datenschutz ergriffen werden müssen. Außerdem werden Kryptowährungen wie Bitcoin analysiert.
Bitcoin als Wertspeicher bisher gescheitert
Das 37-seitige Analysepapier beschreibt, dass Kryptowährungen keine lohnenswerte Alternative sind, um sein Geld sicher in einem Asset anzulegen. Dabei werden vor allem folgende Kritikpunkte angeführt:
- Die Volatilität ist weiterhin zu groß.
- Es gibt Skalierungsbeschränkungen, sodass nicht zu jedem Zeitpunkt eine reibungslose Abwicklung aller Transaktionen gewährleistet ist.
- Die Nutzung ist für Neueisteiger schwierig und kann zu einem Verlust der eigenen finanziellen Mittel führen.
- Weltweit gibt es keinen einheitlichen regulatorischen Rahmen.
Bitcoin wird ebenfalls in Verbindung mit Investoren gebracht, die illegale Aktivitäten finanzieren und dabei auf BTC als Zahlungsmittel setzen (frei übersetzt):
So dienten Kryptoanlagen eher als hochspekulative Anlageklasse für bestimmte Investoren und Personen, die illegale Aktivitäten ausüben, als Mittel zur Zahlung.
Weitere Ausführungen zur eigentlichen Blockchain Technologie, die Kryptowährungen eigentlich kennzeichnen, sind nicht zu finden. Der weitere Teil des Berichts dreht sich vorrangig um Stablecoins sowie deren Anforderungen und Auswirkungen auf das komplexe Finanz-Ökosystem.
Stablecoins könnten das Zahlungsmittel der Zukunft sein
Stablecoins bieten im Vergleich zu Kryptowährungen, laut dem Bericht, einige wesentliche Vorteile, die notwendig sind, um die eingangs beschriebenen Probleme zu lösen. Stablecoins weisen einen stabilen Wert auf, da sie eine Fiatwährung gebunden sind. Damit treten keine starken Preisschwankungen auf.
Durch die weltweite Zusammenarbeit der größten Finanzinstitutionen kann eine Umgebung geschaffen werden, die Entwicklungen in allen notwendigen Bereichen vorantreibt. Dazu gehört ein weltweit umspannender regulatorischer Rahmen, der alle rechtlichen Fragen bis ins Detail hinreichend klärt.
Weiterhin müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, um eine ausreichende Leistung des Netzwerkes zu gewährleisten, sodass auch bei größerem Volumen kein Stau bei der Zahlungsabwicklung besteht. Außerdem müssen die Kosten stark gesenkt werden, da diese im Vergleich zu Überweisungen durch die Nutzung von Kryptowährungen deutlich höher liegen.
Außerdem sollen die Zentralbanken einzeln und gemeinsam im Dialog eruieren, inwieweit die Ausgabe digitaler Währungen von Zentralbanken eine Mögleichkeit darstellen könnte, die Probleme der Finanzwelt von heute und morgen zu lösen.
Prominente Stablecoins des Kryptowährungsmarktes
Wie bereits zu Eingangs erwähnt, ist Tether mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 4 Milliarden USD der bekanntese und am meisten genutzte Stablecoin. Tether steht jedoch im Verdacht, gezielt den Kryptowährungsmarkt und vor allem den Kurs von Bitcoin manipuliert zu haben. Derzeit läuft eine Sammelklage gegen Tether und Bitfinex, dessen Ergebnis weiterhin abgewartet werden muss.
Neben Tether gibt es weitere Stablecoins, die jedoch vor allem an bekannten Börsen wie Binance, Bitfinex oder Coinbase genutzt werden und noch keine weitreichende Nutzung in unserem Alltag gefunden haben. Es bleibt daher abzuwarten, ob ein Stablecoin tatsächlich das Zahlungsmittel der Zukunft sein wird.