- Die FTX-Gläubiger erhalten 118 % ihrer Forderungen auf der Grundlage der Werte zum Zeitpunkt des Konkurses im Jahr 2022.
- Der Plan sieht vorrangig Barzahlungen vor, obwohl einige Gläubiger die Ausschüttung von Kryptowährung bevorzugen, um ihre Steuerschuld zu verringern.
Ein wichtiger Wendepunkt im Konkursverfahren der Kryptobörse: US-Konkursrichter John Dorsey hat den Reorganisationsplan für FTX genehmigt. Fast zwei Jahre nach dem vielbeachteten Fall im November 2022 öffnet diese Maßnahme die Türen für die Auszahlung der Gläubiger.
Obwohl die Rückzahlungen auf den Vermögenspreisen zum Zeitpunkt der Konkursanmeldung basieren werden, besagt der Plan, dass FTX 98% der Gläubiger mit mindestens 118% ihrer Forderungen zurückzahlen wird.
Da FTX zur Begleichung seiner Forderungen zwischen 14,5 und 16,3 Mrd. USD zurückerhält, markiert das Urteil das Ende eines der kompliziertesten Konkursverfahren nach Chapter 11 in der jüngeren Geschichte.
FIAT-Zahlung aufgrund fehlender Krypto-Bestände bei FTX
Da FTX offenbar nicht über die erforderlichen Krypto-Bestände verfügt, um diese direkt an die Gläubiger weiterzuleiten, werden die Zahlungen größtenteils in bar erfolgen. Dies ist eine Folge der logistischen und finanziellen Schwierigkeiten, die sich ergeben hätten, wenn das Unternehmen versucht hätte, die für eine solche Verteilung erforderlichen Kryptowährungen zu kaufen.
Obwohl das Unternehmen über diese Alternative nachgedacht hatte, entschied es, dass der Kauf vieler Kryptowährungen die Gefahr birgt, den Marktpreis zu erhöhen und damit den an die Gläubiger ausgezahlten Betrag zu senken.
Einige Gläubiger sind trotz der Rückzahlungen unzufrieden, insbesondere diejenigen, deren Portfolios viel mehr wert gewesen wären, wenn sie ihren Bitcoin behalten hätten.
Der BTC-Kurs lag bei etwa 16.000 Dollar, als FTX Konkurs anmeldete, aber er ist seitdem auf fast 60.000 Dollar gestiegen, so dass die Gläubiger das Gefühl haben, dass ihnen erhebliche Gewinne entgehen.
Das Reorganisationsprogramm soll auch Gläubiger in mehr als 200 Ländern einbeziehen, was das Verteilungsverfahren erschwert.
Sowohl die Kryptobranche als auch die Behörden haben den Fall aufmerksam verfolgt, da bekannte Persönlichkeiten wie der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried, der derzeit eine 25-jährige Haftstrafe wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Niedergang des Unternehmens verbüßt, daran beteiligt sind.
Angesichts des weitreichenden Einflusses des Zusammenbruchs wurden auch andere wichtige FTX-Beamte, darunter die ehemalige CEO von Alpha Research, Caroline Ellison und Ryan Salame, inhaftiert.
Darüber hinaus haben, wie bereits erwähnt, mehrere Gläubiger Vermögenswerte anstelle von Bargeld gefordert, um erhebliche Steuerverpflichtungen im Zusammenhang mit den Barausschüttungen zu vermeiden.