- Der Finanzdienstleister Fidelity Investments will Rentensparern die Möglichkeit geben, bis zu 20 Prozent ihrer Beiträge in Bitcoin einzuzahlen.
- In Zukunft sollen weitere digitale Vermögenswerte zur Wahl stehen.
Der amerikanische Finanzdienstleister Fidelity Investments wird Bitcoin in die Anlagemöglichkeiten zur Altersvorsorge entsprechend Abschnitt 401(k) des US-Steuergesetzes einbeziehen. Das berichtete das Wall Street Journal am 26. April. Aufwendungen zur Altersvorsorge nach 401(k) werden vom steuerpflichitgen Einkommen abgezogen.
Das ist eine bedeutende Entwicklung, weil fast 23.000 US-Unternehmen Fidelity Investments mit der Verwaltung des Aufbaus der Altersvorsorge für ihre Mitarbeiter beauftragen. Wer den Service in Anspruch nehmen will, bekommt von dem in Boston ansässigen Finanzdienstleister ein Bitcoin-Konto innerhalb des 401(k)-Rentenplans eingerichtet.
Im Rahmen dieses Plans wird Fidelity den Anlegern erlauben, fast 20 Prozent ihrer Beiträge Bitcoin anzulegen. Die geplanten Sponsoren können diesen Schwellenwert jedoch nach eigenem Ermessen senken. Dave Gray, Leiter der Abteilung für betriebliche Altersvorsorge bei Fidelity Investments, sagte, dass die Entscheidung vor dem Hintergrund der wachsenden Nachfrage der Kunden getroffen wurde:
„Wir hörten ein wachsendes Interesse von Plansponsoren an der Frage, wie Bitcoin oder digitale Vermögenswerte in einem Pensionsplan angeboten werden könnten.“
Gray erklärte auch, dass man sich zunächst auf Bitcoin beschränken werde, sei jedoch offen dafür, in Zukunft auch andere Kryptowährungen anzubieten. Für das Bitcoin-Konto wird Fidelity eine Kontogebühr von 0,75-0,9 Prozent erheben. Sie variert je nach Arbeitgeber und investiertem Betrag.
Arbeitsministerium wacht mit Adleraugen
Letzten Monat hat das US-Arbeitsministerium ein Compliance-Dokument herausgegeben, in dem es erklärt, man werde Krypto-Investitionen nach 401(k) genau im Auge behalten.
So werden die einzahlenden Arbeitnehmer aufgefordert, „extreme Vorsicht“ walten zu lassen, da es zu Diebstahl, Betrug und finanziellen Verlusten kommen könne. Außerdem hat das Ministerium davor gewarnt, dass jede größere Krypto-Investition in Rentenfonds als die erlaubten maximal 20 Prozent strenge rechtliche Schritte nach sich ziehen kann.
Das Ministeriuem argumentiert, dass 401(k)-Anlagen die Altersvorsorge der Amerikaner sei und ein Engagement in einer volatilen Anlageklasse wie Kryptowährungen sei unerwünscht:
„In diesem frühen Stadium der Geschichte von Kryptowährungen hat das US-Arbeitsministerium jedoch ernsthafte Bedenken, den Anlegern direkte Investitionen in Kryptowährungen oder verwandte Produkte wie NFTs, Münzen und Krypto-Assets zu ermöglichen.
Abgesehen davon, dass Kryptowährungen spekulativ und volatil sind,gibt es auch noch andere Bedenken. Eine der größten Sorgen machen dem Ministerium die Verwahrungsdienste für digitale Vermögenswerte. Die Verwaltung von „Cold-Wallets“ ist für Kleinanleger nicht einfach, und die von den Kryptobörsen angebotenen „Hot Wallets“ können gehackt werden. Obendrein haben viele Analysten auch große Bedenken hinsichtlich des Realismus von Krypto-Bewertungen geäußert.
Gleichwohl haben einige Unternehmen, etwa MicroStrategy, haben bereits Bitcoin-basierte 401(k)-Rentenpläne eingeführt.