- Ex-Finanzminister Christian Lindner glaubt, dass Bitcoin trotz der Kritik an seiner Volatilität die Finanzreserven Deutschlands diversifizieren und stärken könnte.
- Das ist eine potenzielle Trendwende, da die deutschen Behörden 50.000 Bitcoin aus einer Beschlagnahmung im Zusammenhang mit Geldwäsche verkauft haben.
Christian Lindner unterstützt die Aufnahme von Bitcoin in die nationalen Finanzreserven, berichtet das Handelsblatt. Seine Äußerung ist Teil einer wachsenden globalen Debatte über die Rolle von Kryptowährungen in staatlich gehaltenen Vermögen.
Folgt Deutschland den USA bei der Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve?
Lindner appellierte an die EZB, diese Option in Betracht zu ziehen und entsprechend zu handeln. Er nannte die Tatsache, dass die USA Bitcoin in die Federal Reserve integrieren würden, als ein gutes Argument, damit Deutschland nachzieht.
Laut Lindner könnte die Bitcoin-Reserve genutzt werden, um die Stabilität der deutschen Reserven zu stärken. Er hat sich für die Einführung von Bitcoin eingesetzt, während in den USA Debatten über die Aufnahme von Bitcoin in die Bundesreserven geführt werden. Dies geschah im Anschluss an einen von Senatorin Cynthia Lummis vorgeschlagenen Gesetzesentwurf, der das Finanzministerium zum Kauf von 5 % des gesamten Bitcoin-Angebots verpflichten würde. Lindner äußerte sich zu dieser Entwicklung:
„Die neue Trump-Administration verfolgt eine äußerst progressive Politik gegenüber Krypto-Assets wie Bitcoin. In Washington wird sogar erwogen, dass die Federal Reserve neben Währungen und Gold auch Krypto-Assets in ihre Reserven aufnimmt.“
Trotz dieser legislativen Dynamik bleibt die Skepsis im US-Finanzsektor bestehen. Jeff Park ist Berichten zufolge Leiter der Alpha-Strategien bei Bitwise Invest und schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass die USA Bitcoin im Jahr 2024 als Reserve-Asset einführen werden, auf nur 10 %. Andere Nationen, wie Japan und China, sind skeptisch, Kryptowährungen in ihre Reserven aufzunehmen – CNF berichtet.
Obwohl die institutionelle Akzeptanz deutlich zugenommen hat, ist die Volatilität immer noch eines der größten Hindernisse für die Aufnahme in die Reserven der großen Volkswirtschaften. Kritiker weisen auf die Preisvolatilität als Hauptproblem hin und stellen sie der wahrgenommenen Stabilität traditioneller Währungsreserven gegenüber.
Lindner hat solche Einwände jedoch mit dem Hinweis zurückgewiesen, dass auch Edelmetalle nicht gegen Preisschwankungen immun sind. Seine Äußerungen unterstreichen ein breiteres Argument, dass Bitcoin einen strategischen Wert für die Diversifizierung und Stärkung der deutschen Finanzreserven haben könnte.
Der deutsche Ausverkauf für BTC im Jahr 2024
Wenn Donald Trump nach seinem Amtsantritt am 20. Januar 2025 eine Bitcoin-Reserve schafft, könnten sich die globalen Trends weiter verschieben. Das könnte andere Länder dazu bewegen, BTC schneller zu übernehmen. Deutschland hat jedoch noch einen langen Weg vor sich, um eine solche Reserve zu schaffen, da die Behörden Anfang dieses Jahres fast 50.000 BTC abgestoßen haben.
Im Juli 2024 gaben die deutschen Behörden den Abschluss eines groß angelegten Verkaufs von 50.000 BTC bekannt, der 2,639 Milliarden Euro (2,88 Milliarden US-Dollar) einbrachte. Diese umfangreiche Veräußerung, die von den Behörden als Notverkauf bezeichnet wurde, fand zwischen dem 19. Juni und dem 12. Juli statt.
Die Bitcoin-Reserven waren zum Zeitpunkt ihrer Beschlagnahmung im Rahmen einer Untersuchung von Piraterie-Websites und Geldwäscheaktivitäten rund 18 Milliarden Euro wert. Die Regulierungsbehörden erklärten die BTC-Kursschwankungen als irrelevant für den Prozess.
Damals wurde der Verkauf von der Zentralstelle für die Sicherung, Verwahrung und Verwertung von Kryptowährungen der sächsischen Polizei in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Dresden koordiniert. Das in Deutschland ansässige Handelsunternehmen Bankhaus Scheich half ebenfalls bei der Abwicklung des Verkaufs, um eine minimale Störung des Marktes zu gewährleisten. Die Staatsanwaltschaft:
„Die Bank wurde beauftragt, die Bitcoins fair und marktschonend zu verkaufen.“