- Die Europäische Kommission wird bis 2024 einen neuen Rechtsrahmen einführen, um Innovationen mit Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerten zu regulieren und zu erleichtern.
- Zwei neue Dokumente der Institution zeigen, dass die EU grenzüberschreitende Zahlungen durch die Verwendung von Blockchains und Krypto-Assets wie Stablecoins schneller und billiger machen will.
Ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hat eine Verschiebung in der Vision der Europäischen Kommission in Richtung des Krypto-Space enthüllt. Dem Bericht zufolge wird die Institution versuchen, an der Spitze der Finanzinnovation zu bleiben. Daher wird erwartet, dass bis 2024 ein neuer Rechtsrahmen für Zahlungen mit digitalen Vermögenswerten und Krypto-Assets vorgelegt wird.
Der neue Rechtsrahmen wird Schlüsselfragen für die Krypto-Industrie klären. Zum Beispiel, wie die aktuellen Gesetze mit Krypto-Assets interagieren sollen. Darüber hinaus schlägt die Europäische Kommission vor, gegebenenfalls neue Gesetze auszuarbeiten. Die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Wirtschaftskrise hat den Meinungsumschwung in der Europäischen Kommission beschleunigt.
Da bis zu 78% der Zahlungen immer noch in bar abgewickelt werden, wird die Institution auch versuchen, ein Ökosystem zu schaffen, das es den Verbrauchern ermöglicht, von „sofortigen“ Zahlungen zu profitieren, wie die Europäische Institution erklärt hat:
Bis 2024 sollte die EU einen umfassenden Rahmen schaffen, welche die Einführung der Distributed Ledger Technologie (DLT) und Krypto-Assets im Finanzsektor ermöglicht. Sie sollte sich auch mit den mit diesen Technologien verbundenen Risiken befassen.
Auswirkungen auf die Adaption von Ripple und Bitcoin
Im Prinzip könnte ein neuer Rechtsrahmen, wie er von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wurde, einer Technologie, wie sie von der Firma Ripple für Zahlungslösungen entwickelt wurde, zugutekommen. Durch seine On-Demand Liquidity Zahlungslösung ist Ripple in der Lage, mit XRP kostengünstige sofortige grenzüberschreitende Zahlungsdienste anzubieten.
Darüber hinaus könnte der Rahmen mehr Legitimität für Zahlungen mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Litecoin schaffen. Dies wird jedoch von dem von der Europäischen Kommission vorgelegten Rechtsrahmen abhängen. Der Bericht von Reuters stellt diesbezüglich fest, dass sich die Behörden nach dem Hype um Libra von Facebook auf Stablecoins konzentrieren. Daher könnte der neue Rechtsrahmen auch ihnen eine höhere Priorität oder Legitimität für Zahlungen einräumen.
Die Europäische Kommission wird, laut dem Bericht, auch an der Erleichterung der interinstitutionellen Zusammenarbeit arbeiten, indem sie dem Finanzsektor den Informationsaustausch erleichtert. Auf diese Weise hofft die Europäische Kommission, ein Ökosystem mit viel mehr Dienstleistungen und mehr Wettbewerb zu schaffen, aber unter einer Prämisse: „dasselbe Risiko, dieselben Regeln, dieselbe Regulierung“. Dadurch sollen die Verbraucher größere Anreize für den Zugang zu den vom Finanzsystem angebotenen Dienstleistungen mit Krypto-Assets erhalten.
Eine der vielleicht wichtigsten Enthüllungen des Berichts ist jedoch die „baldige“ Verlagerung, welche die Europäische Kommission in Richtung sofortiger Zahlungen vornehmen will. Bis Ende 2021 soll diese Art der Zahlung „die neue Normalität“ sein. Auf diese Weise werden die Europäer weniger abhängig von in den USA ansässigen Unternehmen wie Visa und Mastercard sein, mit regionalen Alternativen. Die Europäische Kommission fügte in dem Dokument hinzu, zu dem Reuters Zugang hatte:
Bis 2024 sollen das Prinzip des „Passporting“ und der „One-Stop-Shop“-Lizenzierung in allen Bereichen gelten, die ein großes Potenzial für die digitale Finanzierung bieten.