- Das von der IOTA Stiftung geführte und EU-finanzierte Projekt „CityxChange“ hat die Reifeklasse „business ready“ von dem Innovationsradar der Europäischen Kommission erhalten.
- Nach dem Start in Limerick, Irland, und Trondheim, Norwegen, werden im weiteren Verlauf des Projekts fünf weitere Städte folgen.
Die Europäische Kommission hat auf ihrer Website für Forschungsergebnisse gestern einen Bericht zum von der IOTA Stiftung geführten Projekt „CityxChange“ veröffentlicht. Wie es in dem Bericht heißt, erzielt die EU-Initiative bei der „Entwicklung einer dezentralisierten und kosteneffizienten Energiehandelsplattform große Fortschritte“. Das in 2018 gestartete und EU-finanzierte Projekt zielt darauf ab, bis Oktober 2023 sich selbst regulierende Städte zu schaffen, in denen gesamte Bezirke ihre Energie selber erzeugen und verwalten, wie CNF berichtete.
Laut dem Bericht der Europäischen Kommission ist es ein wesentlicher Aspekt der Initiativen für intelligente Städte, „klimafreundliche und nachhaltige Stadtgebiete“ zu schaffen. Das CityxChange Projekt ist eines davon, welches bis 2050 ganze Stadtregionen mit 100 % erneuerbaren Energien errichten möchte. Hierzu sollen neue und bestehende Gebäude mit Energieerzeugungs- und Übertragungsmöglichkeiten modernisiert werden.
Diese energieeffizienten Gebäude sind über einen IOTA Tangle basierten Marktplatz in der Lage, überschüssige Energie miteinander zu teilen und zu handeln. Basis hierfür sind Energiezähler, die automatisch kommunizieren und Informationen austauschen, wodurch Energie automatisch sowie dezentral angefordert und angeboten werden kann. In Hinblick auf das gesamte Konzept konstatiert der Bericht:
Vor diesem Hintergrund konzentriert es sich auf die Entwicklung und den Aufbau von Wohnblöcken und Bezirken mit Plusenergie, die es über mehrere Städte in der EU verteilen will. Das Vorhaben soll dabei unterstützen, die europäischen Ziele für die Umstellung auf saubere Energie zu erreichen. Der Aufbau von Plusenergie-Wohnblöcken mündet in Plusenergie-Bezirke und -städte. Mit dieser Entwicklung gehen die Ergreifung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und -effizienz, die Nutzung lokaler erneuerbarer Energien und lokaler Energiespeicherung sowie der Energiehandel mit anderen einher.
Des Weiteren stellt der Bericht der EU-Kommission fest, dass die IOTA Stiftung zusammen mit den Projektpartnern Powel AS und ABB AS zum „Schlüsselinnovator“ vom Innovationsradar der Europäischen Kommission ernannt wurde. Die Initiative bewertet Innovationen mit hohem Potenzial für EU-finanzierte Programme auf ihre Marktreife und hat dem CityxChange Projekt die Reifeklasse „business ready“ (Geschäfts-tauglich) zugesprochen.
Unter diese Klassifikation fallen Innovationen, für welche konkrete marktorientierte Ideen zusammengestellt wurden [z. B. Marktstudien, Geschäftspläne, Einbindung von Endnutzenden]. Im Hinblick auf die Marktvorbereitung werden sie als fortgeschritten eingestuft, aber weitere Fortschritte hinsichtlich der technologischen Entwicklung sind erforderlich [etwa 20 % aller Innovationen befinden sich in dieser Kategorie].
Derzeit gibt es zwei „Leuchtturm-Standorte“, in denen CityxChange pilotiert wird: Limerick (Irland) und Trondheim (Norwegen). Der Erfolg beider Städte soll jedoch im weiteren Verlauf des Projekts in fünf Nachfolgestädte repliziert werden: Smolyan (Bulgarien), Písek (Tschechische Republik), Võru (Estland), Sestao (Spanien) und Alba Iulia (Rumänien).
Wie der Bericht weiter eruiert, sollen die Ergebnisse des Projektes in ein „angewandtes Framework“ münden, der die „Bildung eines gemeinsamen Energiemarktes und verknüpfter Gemeinden“ ermöglicht. „Außerdem wird es Empfehlungen für neue politische Maßnahmen, Marktregulierungen und Geschäftsmodelle enthalten“, so der Bericht.