- Rollups, eine Layer-2 basierte Skalierungslösung, werden für Ethereum 2.0 der primäre Fokus sein.
- Mit Phase 1 von Ethereum 2.0 werden 100.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) möglich ein.
In einem neuen Beitrag auf Ethereum Magicians hat Vitalik Buterin eine neue Skalierungsstrategie für Ethereum (ETH) ausgegeben und erklärt, dass sich ETH 2.0 auf Rollups, Plasma und State Channel konzentrieren wird. Wie Buterin konstatierte, gibt es bereits zahlreiche Layer-2 Lösungen, die entweder kurz vor dem Launch (Optimism, Fuel, Arbitrum und OMG Network) stehen oder bereits im Mainnet von Ethereum (Loopring, Zksync und Deversifi) aktiviert sind und die derzeit weiterhin akut notwendige Skalierung für DeFi-Anwendungen bringen können.
Hingegen wird die Skalierbarkeit der Basisschicht laut Buterin „erst als letzte große Phase von eth2“ kommen, „die noch Jahre entfernt ist“. Trotz des baldigen Starts von Ethereum 2.0 werden daher Rollups, sowie Plasma und State Channels das vorherrschende Mittel zur Skalierung sein müssen. Laut dem Erfinder von Ethereum gibt es zumindest kurzfristig „keine andere Wahl“. So sei Layer-1 (L1) „für viele Klassen von Anwendungen nahezu unbrauchbar, und es gibt keinen Nicht-L2-Pfad, der uns kurz- bis mittelfristig zur Skalierbarkeit führen kann“.
Wie Buterin herausstellte, wird die Nutzbarkeit von Ethereum 2.0 als Datenverfügbarkeitsschicht für Rollups in Phase 1 kommen, lange bevor ETH 2.0 für „traditionelle“ Layer-1-Anwendungen nutzbar sein wird. Diese Tatsache führt Buterin zu der Schlussfolgerung, dass das Ethereum-Ökosystem „wahrscheinlich auf Rollups (plus etwas Plasma und State Channels) als Skalierungsstrategie für die kurz- und mittelfristige Zukunft all-in sein“ wird.
Kurzfristigkeit bedeutet dies also, dass sich das Ethereum Ökosystem auf Rollups anpassen muss. Laut Buterin müssen Benutzerkonten, ENS Names, Anwendungen und vieles mehr, das momentan noch auf Layer-1 (L1) „lebt“, auf Layer-2 (L2) migrieren.
Wir müssen uns an eine Welt anpassen, in der die Benutzer ihre primären Konten, Guthaben, Vermögenswerte usw. vollständig innerhalb eines L2 haben. […] Im Idealfall wollen wir L2s zum Teil der Wallets selbst machen (Metamaske, Status usw.), so dass wir das aktuelle Vertrauensmodell beibehalten können. Diese Unterstützung sollte standardisiert werden, so dass eine Anwendung, die zksync-Zahlungen unterstützt, sofort zksync-inside-Metamask, zksync-inside-Status usw. unterstützen würde.
Langfristigkeit, so Buterin, könnte dies auch eine Neuausrichtung der Zukunft von Ethereum 2.0 implizieren. Im Rahmen dessen könnte sich die Basisschicht (L1) auf den Konsens, die Datenverfügbarkeit und Sicherheit konzentrieren, während die Skalierung vollumfänglich über L2 geregelt wird. Buterin konstatierte hierzu:
Es scheint mir sehr plausibel zu sein, dass, wenn Phase 2 endlich kommt, sich im Grunde niemand darum kümmern wird. Jeder wird sich bereits an eine Rollup-zentrierte Welt angepasst haben, ob es uns gefällt oder nicht, und bis dahin wird es einfacher sein, diesen Weg weiter zu beschreiten, als zu versuchen, alle wieder in die Basiskette zurückzubringen, ohne einen klaren Nutzen und eine 20-100-fache Reduzierung der Skalierbarkeit zu erzielen.
L1 könnte sich auf die „Staffelung der Blockzeiten auf verschiedenen Shards“ konzentrieren, „sodass zu jeder Zeit immer ein Shard vorgesehen ist, welches innerhalb weniger hundert Millisekunden einen Block vorschlägt“. Auf diese Weise könnten Rollups, die über mehrere Shards arbeiten, eine „ultra-niedrige Latenzzeit haben, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Blockchain selbst eine ultra-niedrige Latenzzeit hat“.
Ultimativ könnte Ethereum 2.0 mit diesem Ansatz folgende Transaktionsdurchsätze erreichen, wie Vitalik Buterin sagte:
Heute hat Ethereum ~15 TPS. Wenn jeder zu Rollups übergeht, werden wir bald ~3.000 TPS haben. Sobald Phase 1 beginnt und die Rollups zur Datenspeicherung auf Eth2 Shard-Chains umsteigen, erreichen wir ein theoretisches Maximum von ~100.000 TPS. Irgendwann wird dann Phase 2 kommen, in der wir eth2 Shard-Chains mit nativen Berechnungen erhalten, die uns ~1.000-5.000 TPS liefern.
Indes äußerte sich Buterin auch positiv gestimmt, dass „ein großer Teil der Arbeit von den großen DeFi-Projekten geleistet wird, die einen großen Anreiz haben, an Gebühren zu sparen und sicherzustellen, dass ihre Systeme weiterhin einfach zu bedienen sind“. Laut Buterin müssen diese „hoch motivierten Early Adopters“ in ihrer Arbeit unterstützt werden.