- Bitcoin wird von einigen Experten der Branche als das neue digitale Gold angesehen und könnte eines Tages die Weltleitwährung werden.
- Bitcoin besitzt im Vergleich zu Fiat-Währungen einige Vorteile, die BTC überlegen gegenüber dem EUR, USD oder dem GBP machen.
Geld wurde geschaffen, um eine Tauschfunktion zu erfüllen. In der Vergangenheit gab es zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Tauschmittel, die je nach vorherrschender Regierung genutzt worden sind. Egal ob Perlen oder Muscheln, Whiskey, Zigaretten oder Goldbarren, all diese begrenzt vorhandenen Ressourcen konnten als Zahlungsmittel eingesetzt werden.
Viele Ökonomen kritisieren das derzeitige Finanzsystem, da Fiat-Währungen keinen entsprechenden Gegenwert mehr besitzen, sondern einzig und allein durch das Vertrauen der Menschen und das Gesetz legitimiert werden. Das Geldsystem der USA war bis 1971 durch Gold gedeckt und die Zentralbank des Landes, Federal Reserve, durfte nur genauso viel Geld drucken wie Gold im eigenen Speicher vorhanden war.
„Nixon-Schock“ startet die Gelddruckmaschine
Seit Richard Nixon jedoch die Bindung des Dollar an Gold aufhob, war die FED dazu bemächtigt, so viel Geld zu drucken, wie sie für nötig hielt, um eine Preisstabilität zu gewährleisten und die Märkte ausreichend zu stimulieren. Dies führt zu einer stetigen Abwertung des US-Dollars, umso mehr Geld die FED druckt und auf den Markt schwemmt.
Die Inflation ist seitdem nicht mehr aufzuhalten und zeigt Schritt für Schritt die eigentlichen Konsequenzen des billigen Geldes im Überfluss. Negativzinsen, eine schleichende Enteignung der Sparer oder auch Zombie-Unternehmen, die nur durch billiges Geld am Leben erhalten werden, sind nur einige oberflächliche Folgen dieser Finanzpolitik.
Bitcoin wurde 2009 erschaffen, durch einen unbekannten Entwickler, der den Namen Satoshi Nakamoto trägt. Die maximal insgesamt zirkulierende Menge von Bitcoin ist auf 21 Millionen BTC beschränkt und damit natürlich limitiert. Es ist nicht möglich, mehr Bitcoins als diese Obergrenze auf den Markt zu bringen. Diese Limitierung ist der erste Vorteil gegenüber Fiat-Währungen.
Weiterhin können Bitcoin nicht per Knopfdruck durch einen simplen Buchungssatz erzeugt werden, ohne dass dabei ein entsprechender Gegenwert besteht. Bitcoins entstehen durch das Mining und damit dem Lösen komplexer Rechenaufgaben. Dabei konkurrieren die weltweit vorhandenen Miner wer als erstes eine komplexe Rechenaufgabe löst und dafür eine Belohnung, den Mining Reward erhält.
Der Preis von Bitcoin ist sehr volatil, jedoch gibt es keine schleichende Inflation, die für eine Enteignung unter Sparern sorgt, die verbissen versuchen Zinsen auf ihr Vermögen zu verdienen. Zwar kritisieren führende Ökonomen, dass Bitcoin als Wertspeicher nicht dienen kann, da Preisschwankungen von Tausend USD innerhalb weniger Tage passieren können, jedoch zeichnen aktuelle Entwicklungen in ärmeren Ländern ein komplett anderes Bild.
Die Bürger von Entwicklungsländern wie Argentinien, Hongkong oder Venezuela sind mit ihrem Kapital in Bitcoin geflüchtet, in der Hoffnung die noch vorhandenen Ersparnisse vor der Inflation und einer weiteren Abwertung der landeseigenen Währungen zu schützen. Die Nachfrage nach Bitcoin und anderen Kryptowährungen wächst vor allem in Krisenländern, die mit einer starken Abwertung des Fiat Geldes kämpfen. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass das Handelsvolumen von Bitcoin in den bereits genannten Ländern stark steigt.
Die Zentralbank von Argentinien sah sich sogar gezwungen, äußerste Maßnahmen zu ergreifen und verbot ihren Bürgern mehr als 200 USD im Monat auszugeben. Solche Maßnahmen stellen nur den Gipfel des Eisbergs dar, da die Staatsverschuldung bei Fortführung der aktuellen Geldpolitik weltweit zu schwindelerregenden Summen geführt hat. Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten beträgt knapp 23 Billionen USD und hat damit ein neues Allzeithoch erreicht.
Die Federal Reserve hatte zuletzt angekündigt 425 Milliarden USD in den Markt zu pumpen, um eine Preisstabilität zu gewährleisten und die USA vor einem Finanzcrash zu bewahren. Solche Finanzspritzen führen zu einer weiteren Abwertung des Geldes und damit auch zu einer schwindenden Kaufkraft des normalen Bürgers. Die Preise der Produkte steigen, der Wert des Geldes sinkt, es ist ein nicht endender Kreislauf, der durch die aktuelle Finanzpolitik am Leben gehalten wird.
Weitere Vorteile von Bitcoin gegenüber Fiat-Währungen
Für das Versenden von USD von den Vereinigten Staaten nach Kanada kann die Überweisungszeit mehrere Tage in Anspruch nehmen. Weiterhin fallen dabei normalerweise unverhältnismäßig hohe Kosten an. Bei einer Überweisung von 500 USD fallen um Durchschnitt Transaktionsgebühren in Höhe von 20 USD an, die in keinem Verhältnis zur überwiesenen Summe stehen.
Bitcoin kann schnell und zu geringen Kosten von jedem Ort der Welt mit Internetanbindung versendet werden. Zwar gab es in der Vergangenheit ebenfalls einen „Stau“ in der Bitcoin Blockchain, jedoch werden diese Skalierungsprobleme mit dem Lightning Netzwerk langfristig behoben. Ein weiterer Nachteil ist die Umwandlung von Fremdwährung in die landeseigene Fiat-Währung.
Banken erheben hierbei ebenfalls Gebühren, obwohl all diese Prozesse automatisch elektronisch abgewickelt werden. Die Adaption von Bitcoin schreitet ebenfalls weiter voran, sodass immer mehr Unternehmen die Möglichkeit bieten, mit Bitcoin für Waren und Dienstleistungen zu bezahlen.
Das „Schweizer Amazon“ Digitec und Galaxus ist der größte Onlinehändler in der Schweiz mit einem jährlichen Umsatz von 992 Millionen Franken. Das Unternehmen hat Anfang dieses Jahres bekanntgegeben, dass Bitcoin als sofort als legales Zahlungsmittel eingeführt wurde. Diese Entwicklung schreitet weiter voran, sodass weitere Schwergewichte der Branche folgen werden.
Eine Studie von SEMrush hat ergeben, dass Bitcoin in Italien als Zahlungsmittel öfter genutzt wird, als American Express oder die Kreditkarte. Im Juni 2019 erzielte Bitcoin einen Rekordwert von 368.000 Einkäufen, bei denen BTC als Zahlungsmethode verwendet wurde. Das Online-Magazin „La Stampa“ führt weiterhin aus, dass Bitcoin auch in Italien vor einigen Jahren mit großer Skepsis betrachtet wurde.
Das Vertrauen der normalen Bevölkerung in Bitcoin, einem dezentralen nicht regierungsgesteuerten Zahlungsmittel, steigt jeden Tag weiter. Akzeptanzstellen wachsen und neue Gesetze zur Klassifizierung von Kryptowährungen werden auf den Weg gebracht. Am 20. Dezember 2019 hat der US-Kongressabgeordnete Paul Gosar hat einen Gesetzesentwurf mit dem Titel „Crypto-Currency Act of 2020“ im Repräsentantenhaus eingereicht.
Dieser Entwurf soll die Einordnung und Klassifizierung von Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten regeln. Weiterhin treten in Deutschland neue Regelungen in Kraft, die den Custody-Service von Kryptowährungen unter die deutsche Finanzaufsicht stellen. Diese Entwicklungen zeigen, dass digitale Assets wie Bitcoin auch von der Politik Beachtung finden und Einzug in der aktuellen Diskussion finden.
Ob Bitcoin tatsächlich Fiat-Währungen eines Tages ablösen werden, bleibt jedoch vorerst abzuwarten.
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