- Die chinesische Banken- und Versicherungsaufsichtsbehörde hat eine Mitteilung an die Öffentlichkeit gerichtet, in der sie vor Betrug und Abzocke bei Metaverse-Projekten warnt
- Sie fordert die Bevölkerung auf, beim Metaverse große Vorsicht walten zu lassen und verdächtige Projekte zu melden
Nach dem absoluten Verbot von Kryptowährung, deren Handel und dem Mining haben die chinesischen Behörden nun das Metaverse ins Visier genommen. Die chinesische Banken- und Versicherungsaufsicht hat die Öffentlichkeit vor Betrugsfällen im Metaverse gewarnt. In der Mitteilung heißt es, dass die Täter bei diesen illegalen Aktivitäten Menschen unter dem Schlagwort Metaverse um ihr hart verdientes Geld brächten.
Außerdem wird in der Warnung darauf hingewiesen, wie das Metaversum zu einer Spielwiese für Betrüger geworden sei. Der erste Weg sind Projekte, die Hightech-Integrationen wie künstliche Intelligenz und virtuelle Realität versprechen, um Nutzer mit dem Metaverse zu verbinden. Solche Projekte locken angeblich Investoren mit dem Versprechen luxuriöser Renditen, nur um sich dann mit dem Geld der Kunden aus dem Staub zu machen.
An zweiter Stelle auf der Liste der Behörde stehen die beliebten Blockchain-Play-to-Earn-Spiele. Die Betrüger versprächen den Spielern hohe Renditen, nur um zu verschwinden, nachdem sie den Gutgläubigen ihr Geld aus der Tasche gezogen haben. Eine weitere gängige Taktik dieser Betrüger sei das Anpreisen von vermeintlich günstigen Metaverse-Immobilienprojekten.
Metaverse-Projekte „attraktiv und trügerisch“
Das Büro der Gemeinsamen Interministeriellen Konferenz zur Bekämpfung der illegalen Geldbeschaffung hat die Öffentlichkeit dringend aufgefordert, sich vor solchen Projekten in Acht zu nehmen. Sie hat auch darum gebeten, den Behörden verdächtige Metaverse-Projekte zu melden. In der Warnung heißt es:
„Die betrügerischen Aktivitäten unter dem Banner des „Metaverse“ sind attraktiv und trügerisch, und die Teilnehmer sind potenzielle Betrugsopfer. Die Öffentlichkeit wird aufgefordert, ihr Bewusstsein für Risikoprävention und Identifizierungsmöglichkeiten zu schärfen und sich vor Täuschungen zu hüten.“
Seit langem verfolgen die Behörden in China Kryptowährungen und die damit verbundenen Aktivitäten mit Nachdruck. Beim Metaverse und nicht-fungiblen Token (NFTs) scheinen sie jedoch laxer zu sein. Ein Großteil der Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang ergriffen wurden, besteht in der Herausgabe von Warnungen.
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Chinesische Grokonzerne ignorieren die Warnungen
Die Volksbank von China warnte schon im November letzten Jahres vor dem Metaverse und NFTs. Die Zentralbank teilte mit, das Fehlen einer physischen Basis mache sie anfällig für die Erleichterung illegaler Aktivitäten. Illegale Geldbeschaffung, Schneeballsysteme, Betrug, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Erpressung standen auf der Liste der Bank. Die Tageszeitung „The People’s Daily“ stimmte dem zu und erklärte, dass Immobilienverkäufe im Metaverse ein hohes Risiko der „Unbeständigkeit“ mit sich brächten.
Trotzdem haben über 1.000 Unternehmen, darunter die Tech-Giganten Tencent und Huawei, schon 2021 Markenschutz im Metaverse beantragt. Shanghai hat sogar öffentliche Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Blockchain und dem Metaverse in seinen Fünfjahresentwicklungsplan aufgenommen. Es bleibt abzuwarten, ob die chinesischen Behörden dieses neue technologische Projekt unterdrücken, oder ob sie es mit Vorsicht genießen werden.