- Cardano-Chef Hoskinson schlug vor, dass ein „Ripple-Test“ den Howey-Test als Verfahren zur rechtsverbindlichen Bestimmung der Anlageklasse von Kryptowährungen ersetzt.
- Der Chief Legal Officer von Ripple, Stuart Alderoty, äußerte sich enttäuscht über die Berufung der SEC, versicherte aber, dass Ripple bereit sei, seine Position zu verteidigen.
Charles Hoskinson, Gründer von Cardano, verspottet die Entscheidung der SEC, gegen das Ripple-Urteil Berufung einzulegen. Er deutete eine mögliche Verschiebung des rechtlichen Rahmens für Kryptowährungen an, wobei sich der Schwerpunkt vom Howey-Test auf den „Ripple-Test“ verlagere.
Die SEC reichte am Mittwoch, den 2. Oktober, eine Mitteilung ein, in der sie ihre Absicht erklärte, gegen die frühere Entscheidung von Richterin Analisa Torres im Ripple-Rechtsstreit Berufung einzulegen – CNF berichtete.
Der Rechtsstreit, ein Schlüsselfall in der laufenden Debatte über die Regulierung von Kryptowährungen, hat in der Kryptobranche viel Aufmerksamkeit erregt. Der Chief Legal Officer (CLO) von Ripple, Stuart Alderoty, äußerte seine Enttäuschung über den Schritt der SEC.
Er versicherte jedoch, dass man bereit sei, seine Position vor der nächsten Gerichtsinstanz zu verteidigen:
„Die SEC ist fehlgeleitet und verhält sich irrational.“
Cardanos Hoskinson schaltete sich in das Gespräch ein, indem er Alderoty humorvoll fragte, ob sie „bereit seien, den Howey-Test durch den Ripple-Test zu ersetzen.“ Die Bemerkung deutet auf das Potenzial des Ripple-Falls hin, den rechtlichen Rahmen für Kryptowährungen neu zu gestalten, falls das Berufungsgericht die aktuelle Entscheidung bestätigt.
Zur Erläuterung: Der Howey-Test wurde in einem Fall des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 1946 festgelegt, an dem die SEC und W.J. Howey Co. beteiligt waren. Er bestimmt auch, ob eine Finanztransaktion als Anlagevertrag oder als Wertpapier eingestuft wird. Nach diesem Test wird eine Transaktion als Wertpapier eingestuft, wenn sie die Investition von Geld in ein gemeinsames Unternehmen mit der Erwartung eines Gewinns auf der Grundlage der Bemühungen anderer beinhaltet.
Im Fall Ripple argumentierte die SEC, dass Ripple seine eigene Kryptowährung XRP als Wertpapier verkaufte und damit gegen Bundesrecht verstieß. Richter Torres entschied jedoch, dass die programmatischen Verkäufe von Ripple und andere Ausschüttungen von XRP die Kriterien des Howey-Tests, insbesondere die dritte und vierte Klausel, nicht erfüllen.
Berufungsinstanz: Bestätigung des ergangenen Urteils?
Trotz des Teilsiegs von Ripple ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, da es von einem Bezirksgericht erlassen wurde. Wenn jedoch das US-Berufungsgericht die Entscheidung bestätigt, wird sie zum Präzedenzfall. Das kann genau zu dem führen, was Hoskinson scherzhaft als „Ripple-Test“ bezeichnete, um zu bestimmen, ob Krypto-Assets Wertpapiere sind.
In der Zwischenzeit stellte CEO Brad Garlinghouse fest, man sei zuversichtlich, dass XRP ein Nicht-Wertpapier ist. Experten gehen davon aus, dass sich das Berufungsverfahren der SEC bis 2026 hinzieht, bevor es ein neues Urteil gibt.