- Die Darstellung von Sam Bankman Fried in einem Buch von Michael Lewis ist umstritten, und einige kritisieren sie als einen Versuch, seine Taten zu entschuldigen.
- Einflussreiche Prominante wie Charles Hoskinson und Nassim Nicholas Taleb meldeten sich zu Wort und entfachten eine Debatte über den Charakter und die Verantwortung von Bankman Fried.
In jüngster Zeit hat die Darstellung von Sam Bankman-Fried, dem angeklagten Gründer und ehemaligen CEO der inzwischen abgewickelten Kryptobörse FTX, eine kontroverse Debatte auf Twitter/X ausgelöst. Während einflussreiche Persönlichkeiten ihre Sichtweisen austauschen, gerät ein Buch ins Scheinwerferlicht: „Going Infinite: The Rise and Fall of a New Tycoon“ von Michael Lewis.
Looking at Michael Lewis's dumpster fire of a book, there seems to be a group of people in the elite circles who desperately want to somehow get a public exoneration for SBF. We saw this with the kid gloves treatment by the New York times and now a book that's basically an…
— Charles Hoskinson (@IOHK_Charles) October 9, 2023
Bankman Frieds Charakter: Vergleich mit Bernie Madoff
Charles Hoskinson, der Visionär hinter der Cardano-Blockchain, nahm kein Blatt vor den Mund, als er die seiner Meinung nach von den Medien unternommenen Versuche kritisierte, die Handlungen von Bankman Fried in ein versöhnliches Licht zu rücken und sie als bloße Fehler darzustellen. Hoskinson bezeichnete Bankman Fried als den „Bernie Madoff meiner Generation“. Seine Kritik wirft Fragen über die Unparteilichkeit der Medien auf und darüber, ob Bankman Fried aufgrund seiner einflussreichen Verbindungen möglicherweise bevorzugt behandelt wird.
Hoskinsons Kritik erstreckt sich auf die Darstellung von Sam Bankman Fried in Michael Lewis´ Buch „Going Infinite“, mit dem Untertitel „Der Aufstieg und Fall eines neuen Tycoons“. Das Buch befasst sich mit Bankman Frieds Unternehmungen im Bereich der Kryptowährungen und stellt ihn als eine Person mit ehrenhaften Absichten dar, die während des schnellen Wachstums von FTX Fehltritte machte.
Nassim Nicholas Taleb, ein angesehener Autor, schaltete sich in die Diskussion ein, indem er Bankman Frieds Äußerungen auf den Seiten von Michael Lewis´ Buch kommentierte. Bankman Fried hatte in Frage gestellt, ob Shakespeare den Titel des größten Schriftstellers der Welt verdiene, und verwies auf die unterschiedlichen historischen Alphabetisierungsraten und die Nichtexistenz der USA zur Zeit Shakespeares. Taleb konterte dieses Argument, indem er Shakespeares bleibendes Vermächtnis hervorhob, das seit fast fünf Jahrhunderten fortbesteht.
Die Äußerungen von Hoskinson und Taleb unterstreichen eine breitere Debatte über den Charakter von Bankman Fried und das Ausmaß seiner Verantwortung für die Umstände, die zum Zusammenbruch von FTX führten. Während einige dafür plädieren, Bankman Frieds Beweggründe und Handlungen nuanciert zu verstehen, argumentieren andere, dass die Rechenschaftspflicht unerschütterlich bleiben sollte, unabhängig davon, wie er von den Medien dargestellt wird.
Kritiker wie Hoskinson betrachten „Going Infinite“ als eine „Versöhnungskampagne“, die Bankman Fried öffentlich freisprechen soll. Sie heben den erzählerischen Ansatz des Buches hervor, der die Rolle von Bankman Fried bei den Herausforderungen von FTX herunterzuspielen scheint, um ihre Sichtweise zu untermauern.
Lewis´ Sichtweise: Ein eigenwilliges Narrativ
Michael Lewis stellte „Going Infinite“ an dem Tag vor, an dem der Strafprozess gegen Bankman Fried begann. Lewis präsentiert eine alternative Erzählung, die weder von der Staatsanwaltschaft noch von den Verteidigungsteams in den Seiten dargestellt wird. Lewis sagt, dass Bankman Frieds anfänglicher Einstieg in den Kryptosektor von edlen Absichten getragen wurde, angetrieben von dem Wunsch, die Menschheit vor potenziellen Bedrohungen zu schützen. Lewis räumt jedoch auch ein, dass Bankman Fried bei der raschen Expansion von FTX „Fehler gemacht“ habe.
Lewis´ Erzählung stellt Sam Bankman Fried als eine facettenreiche Person dar, die von der Öffentlichkeit und den Medien möglicherweise missverstanden und falsch interpretiert wurde. Er bietet eine Perspektive, die einen Aspekt der Persönlichkeit der Bankman Fried offenbart, den die Welt vielleicht nicht kennt.
People who believe SBFraud is a “good guy” who made “mistakes”, and FTX grew too fast and it all got away from him, should NEVER be in charge of other people’s money, and certainly, should never be interviewed by @60Minutes or any other news outlet. And yes, his parents are 💯…
— John E Deaton (@JohnEDeaton1) October 7, 2023
„Krypto-Anwalt“ John Deaton schließt sich Hoskinsons Ansicht an:
„Leute, die glauben, dass SBFraud eigentlich ein „guter Kerl“ ist, der „Fehler“ gemacht hat, und dass FTX zu schnell gewachsen ist und ihm alles entglitten ist, sollten NIEMALS für das Geld anderer Leute verantwortlich sein, und ganz sicher sollten sie niemals von @60Minutes oder einer anderen Nachrichtenagentur interviewt werden.“
Die Kontroverse um die Darstellung von Bankman Fried in Lewis´ Buch unterstreicht die Meinungsvielfalt in der Krypto-Community.
Während einige dafür plädieren, Fehler einzugestehen und aus ihnen zu lernen, bestehen andere auf rigorosen Maßnahmen zur Rechenschaftspflicht, insbesondere in Angelegenheiten mit erheblichen finanziellen Auswirkungen.