- Das Krypto-Ökosystem hat an Wert verloren, wobei Bitcoin den Ausverkauf anführt.
- Wackelige Tech-Banken und der klamme US-Haushalt gehören zu den Auslösern für den neuen Ausverkauf.
Das Ökosystem der digitalen Währungen steht derzeit unter starkem Druck, da der Kurs der wichtigsten Kryptowährung Bitcoin aufgrund der Befürchtung von Steuererhöhungen unter die psychologisch wichtige Unterstützungsmarke von 20.000 US-Dollar gefallen ist. Bei Redaktionsschluss wechselt Bitcoin den Besitzer für 19.872,38 Dollar was einen Rückgang von 8,46% in den letzten 24 Stunden und von mehr als 11% innerhalb der letzten sieben Tage bedeutet.
Solche Kurseinbrüche sind nichts Neues, aber dieser jüngste Einbruch wurde durch ein Zusammentreffen von Faktoren verursacht, die große Unsicherheit in der gesamten Kryptobranche auslösten. Einer der beunruhigenden Faktoren ist der Nachtragshaushalt der Regierung Biden, der nichts Gutes für die Branche bereithält.
So soll das Bitcoin-Mining in Zukunft mit 30% besteuert werden, ein Satz, den viele Branchenexperten als höchst lächerlich bezeichnen. Nicht nur der Mining-Sektor in den USA würde erheblich belastet, es könnte auch dazu führen, dass die USA ihre führende Rolle im Kryptosektor verlieren werden.
Das Web3 hat bisher nicht wirklich Fuß gefasst in der Weltwirtschaft und die steigenden Energiekosten haben bereits etliche Krypto-Miner aus dem Geschäft gedrängt. Sollte die 30-prozentige Besteuerung eingeführt werden, dürfte das den Minern in den USA bis auf wenige Ausnahmen den Garaus machen.
Weitere Faktoren außer der Steuerlast
Laut einem Tweet von Binance-Chef Changpeng Zhao, wachte er nach nur vier Stunden Schlaf zu den Nachrichten über den erneuten Einbruch des Kryptomarktes auf.
Slept for 4 hours, woke up to:
Silicon Vally Bank troubles
USAG Sues KuCoin
Whitehouse wants 30% tax on mining electricity
Huobi token flash crash
Other crypto prices dips a bit#bitcoin still producing blocks.— CZ 🔶 BNB (@cz_binance) March 10, 2023
Ein weiterer Negativ-Faktor ist der Ansteckungseffekt, den der Zusammenbruch der Silvergate Bank auf die Branche haben könnte. Auch die Silicon Valley Bank gilt nach massiven Abhebungen von Kundenkonten inzwischen als Wackelkandidat. Hinzu kommt das Verhalten der Aufsichtsbehörden, das die Vermutung nahelegt, sie seien ihren Aufgaben nicht gewachsen.
Experten haben darauf hingewiesen, dass die jüngsten Insolvenzen von Unternehmen die kryptofeindliche Agenda von US-Regulierungsbehörden und Gesetzgebern scheinbar bestätigen und sie dazu bringen könnten, Kryptowährungen vom Bankensystem abzuschneiden.
Die möglichen Folgen all dieser Umstände und andere negative Ereignisse können die Kryptokurse noch eine ganze Weile unten halten, worauf sich Anleger einstellen sollten.
Man kann die Situation allerdings auch positiv beurteilen und entsprechend ausdrücken: Wenn ein Kurs eine gewisse Zeit ziemlich weit unten ist, spricht man auch von einem „Dip“ – und den soll man bekanntlich kaufen, denn danach geht es aufwärts.