- Arthur Hayes warnt, dass Bitcoin auf 90.000 Dollar fallen kann, weil die US-Schuldenfalle die Marktliquidität einschränken kann.
- Rekt Capital sieht das Ende der Hausse im Oktober und zieht neue Prognosenodelle nicht in Betracht.
Bitcoin könnte nach den jüngsten Entwicklungen in der US-Gesetzgebung auf eine scharfe Korrektur auf 90.000 $ zusteuern, so BitMEX-Mitbegründer Arthur Hayes. Er führte den möglichen Rückgang auf die erwartete Marktreaktion zurück, nachdem Präsident Trump das „Big Beautiful Bill“ am 4. Juli in Kraft gesetzt hat.
Das Gesetz, das die Anhebung der Schuldenobergrenze und Steuersenkungen vorsieht, hat sowohl das Repräsentantenhaus als auch den Senat passiert. Hayes glaubt, dass dies das US-Finanzministerium veranlassen könnte, neue Schuldtitel auszugeben, was die Liquidität verknappen würde.
In seinem Blogbeitrag „Quid Pro Stablecoin“ mahnt Hayes zur Vorsicht und meint, dass Bitcoin vorübergehend fallen könnte, bevor er seinen Weg nach oben wieder aufnimmt. Er sprach auch darüber, dass das Finanzministerium sein allgemeines Konto durch eine höhere Kreditaufnahme auffüllen könnte, was möglicherweise die Finanzmärkte unter Druck setzen und die Preise von Vermögenswerten stark beeinflussen würde. Langfristig ist Hayes nach wie vor optimistisch.
Noch im Mai war er davon Augegangen, dass Bitcoin bis 2028 eine Million Dollar erreichen könnte, was auf eine Flucht in Sicherheit von Staatsanleihen in andere Vermögenswerte zurückzuführen sein würde.
Beim Schreibendieses Artikels wird Bitcoin laut CoinMarketCap bei $108.893 gehandelt. Das sind etwa 2,75 % unter seinem Allzeithoch von 111.970 $. In der vergangenen Woche hat sich der Preis bewegt, bleibt aber knapp unter seinem Höchststand vom Mai von 111.814 $, wie CoinGecko berichtet.
Bullrun-Ende im Oktober?
Der Kryptoanalyst Rekt Capital glaubt, dass die aktuelle Hausse von Bitcoin ihren Höhepunkt früher als erwartet erreichen könnte. Unter Bezugnahme auf frühere Marktzyklen erklärte er, dass, wenn Bitcoin dem Zyklus 2020 folgt, der Markt seinen Höhepunkt im Oktober erreichen könnte, etwa 550 Tage nach der Halbierung im April 2024. Er erklärte:
„Das sind bereits zwei bis drei Monate, die wir potenziell in diesem Bullenmarkt übrig haben.“
Rekt warnte, dass viele Händler zu eifrig geworden sind, um halbierungsbasierte Strategien zugunsten neuer Theorien zu verwerfen. „Viele Leute sind froh, bewährte Prinzipien aus dem Fenster zu werfen, während es wirklich wichtig ist, sich auf diese Art von Metriken zu verlassen, weil sie einen nicht so sehr beeinflussen werden, wie wenn man alles aus dem Fenster wirft“, sagte er.
In einem neuen Video wies Rekt auf die emotionale Komponente des jüngsten Perspektivenwechsels hin und betonte:
„Es ist auch eine emotionale Sache, und man will nicht, dass emotionale Dinge das Urteilsvermögen trüben.“
Er argumentierte, dass die Verfolgung neuerer Narrative, wie die Korrelation von Bitcoin mit der globalen M2-Geldmenge, die Aufmerksamkeit von stabileren langfristigen Indikatoren ablenkt.
Bitcoin auf 250.000? Konträre Prognosen sorgen für Debatten
Während Rekt Capital dafür plädiert, an den historischen Halbierungsdaten festzuhalten, glauben andere Kommentatoren, dass frühere Modelle nicht mehr tragfähig sind. Geoff Kendrick, Leiter des Bereichs Digital Asset Research bei Standard Chartered, sagte,
„Wir glauben, dass BTC dank der zunehmenden Investorenströme die frühere Dynamik hinter sich gelassen hat, bei der die Preise 18 Monate nach einem ‚Halving‘-Zyklus fielen.“
Standard Chartered und Bernstein sehen beide, dass Bitcoin bis Dezember 2025 möglicherweise 200.000 US-Dollar erreichen könnte, während Hayes mit einem Jahresendziel von 250.000 US-Dollar am optimistischsten bleibt. Der Kryptoanalyst Crypto Auris hat sich kürzlich der Diskussion angeschlossen und erklärt,
„Da sich die globale Geldmenge ausweitet, liegt das nächste Ziel für Bitcoin bei etwa 170.000 Dollar, wenn man der Entwicklung folgt.“
In der laufenden Debatte schrieb Hayes in einem Blogbeitrag, dass der Vorstoß der US-Regierung in Richtung einer Gesetzgebung für Stablecoins – über den vom Senat verabschiedeten GENIUS Act – weniger mit der Behebung von Ineffizienzen im Zahlungssystem als vielmehr mit der Verringerung des Staatsdefizits zu tun habe.
