
- Die Bitcoin Core Entwicklergemeinschaft hat eine neue Hauptversion der Bitcoin Core Software veröffentlicht.
- Mit Version 0.19.0.1 soll die Sicherheit und Geschwindigkeit von Bitcoin Core verbessert werden.

Der Hauptclient für Bitcoin Full Nodes, Bitcoin Core, hat eine neue Version erhalten. Am gestrigen Sonntag, dem 24. November 2019 hat die Bitcoin Core Entwicklergemeinschaft die Version 0.19.0.1 freigegeben. Die neue Version soll zur Verbesserung der Sicherheit und Geschwindigkeit von Bitcoin Core beitragen. Mit der neuen Version wurde auch die Bitcoin Core Wallet Software veröffentlicht.
Veröffentlichung der 19. Hauptversion von Satoshis Bitcoin Software
Der ursprünglichem Software-Client, der vor fast 11 Jahren von Satoshi Nakamoto veröffentlicht wurde, ist heute noch die dominierende Bitcoin-Implementierung im Netzwerk. Sie hat gestern die 19. Hauptversion erhalten. Die aktuelle Version heißt offiziell Bitcoin Core 0.19.0.1, da in der letzten Phase des Releases 0.19.0 ein paar Schwierigkeiten aufgetreten sind. Die neue Version steht bereits zum Download bereit und ist kompatibel mit Linux (Kernel), macOS 10.10 (sowie neuere Versionen) und Windows 7 (sowie neuere Versionen).
Insgesamt wurde sechs Monate an dem Release durch die Bitcoin Core Entwicklergemeinschaft, rund um Wladimir van der Laan, von über hundert Mitwirkenden gearbeitet. Im Ergebnis enthält Bitcoin Core 0.19.0.1 insgesamt 550 zusammengeführte Pull-Requests.
Das Upgrade soll bis zu 9 Prozent des Speichers für Full Nodes einsparen. Zudem enthält die Software einige Bugfixes und Modernisierungen. Viele Funktionen wurden entweder neu hinzugefügt oder entfernt, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten. Einige Funktionen können nach Belieben aktiviert oder deaktiviert werden. Nachfolgend haben wir ein Überblick über die wichtigsten Änderungen zusammengestellt.
Neue Remote Procedure Calls und BIP 158
Zur Reduzierung des Speichers enthält die neue Version drei neue Remote Procedure Calls (RPCs), welche die Konfiguration des Clients für den Betrieb auf einem Gerät mit begrenztem Speicher verbessert.
- „getbalances“ – Überprüfung von bestätigten und unbestätigten Salden.
- „setwalletflag“ – Aktivieren und zu deaktivieren von bestimmten Eigenschaften eines bestimmten Wallets.
- „getblockfilter“ – Implementierung des BIP158-Filters.
BIP 158 ist eine neue Lösung, um die sogenannten „Bloom-Filter“ zu ersetzen. Diese wurden bisher von Light Clients, insbesondere mobilen Bitcoin Wallets und einigen wenigen Desktop Wallets genutzt, um Daten von Full Nodes im Netzwerk anzufordern. Aufgrund von Datenschutz-Problemen und erhöhten Kosten für CPU und Festplattenspeicher für Full Nodes werden sie nun standardmäßig nicht mehr unterstützt.
Die neue Lösung des Problems ist das „compact client-side block filtering“ (BIP 158). Hierdurch erstellen die Full Nodes die Filter selber. Die Light-Clients können diese Filter anschließend nutzen, um herauszufinden, ob relevante Transaktionen in einem Block stattgefunden haben.
Standardmäßige Einbindung von „bech32“
Des Weiteren erzeugt die neue Version der GUI standardmäßig bech32-Adressen, wobei der Benutzer den Adresstyp weiterhin manuell ändern kann. Das Adressformat „bech32“ (BIP 173) wurde bereits mit Bitcoin Core 0.16.0 Anfang 2018 eingeführt, ist aber nun erstmals als Standardoption in der Bitcoin Core Wallet Graphical User Interface (GUI) eingestellt.
Verhinderung von Partitionsangriffen
Durch das neue Upgrade werden zudem sogenannte „Partitionsangriffe“ schwieriger. Hintergrund ist, dass in einem Peer-to-Peer-Netzwerk, wie dem von Bitcoin, jeder Node Verbindungen zu anderen Nodes aufbaut. Eine Möglichkeit Partitionsangriffen entgegenzuwirken ist, dass Knoten mehr Verbindungen zueinander aufbauen. Genau dies realisiert die neue Bitcoin Core Version.
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Bitcoin Core 0.19.0 erhöht den Standard für ausgehende Verbindungen um zwei. Allerdings werden diese zusätzlichen Verbindungen nur zum Weiterleiten von Blöcken verwendet und nicht für Transaktionen. Hierdurch erhöht sich der zusätzliche Bandbreitenbedarf minimal, während Partitionsangriffe schwieriger werden.
Abschaffung des Payment Protocol
Ebenfalls standardmäßig deaktiviert wurde das Payment Protocol (BIP 70). Der einzige Dienst, der sie verwendet, ist BitPay. Das Payment Protocol wurde vor einigen Jahren entwickelt, um Benutzer und Händlern zusätzliche Details über eine Zahlung mitzuteilen, wie z.B. eine menschenlesbare Zieladresse (der Name des Händlers) und eine Rückerstattungsadresse. Der Standard fand jedoch keine weite Verbreitung und wurde daher standardmäßig aus der GUI abgeschafft.