- Die Aktie von MicroStrategy ist im Jahr 2023 um 337 % gestiegen, was vor allem auf die massiven Bitcoin-Beteiligungen zurückzuführen ist.
- Das Unternehmen ist ein Unikum in der Kryptobranche – vor allem, weil es kein Kryptounternehmen ist, sondern ein „Old Economy“ Softwarehaus.
MicroStrategy, ein Unternehmen, das eigentlich für seine Business-Intelligence-Software bekannt ist, hat 2023 den erstaunlichen Anstieg seines Aktienwerts um 337% erzielt. Dieser kometenhafte Aufstieg hat MicroStrategy unter die Top Unternehmen der USA gebracht, die einen Wert von mehr als fünf Milliarden Dollar haben und damit Giganten wie Nvidia und Meta/Facebook überholt. Was MicroStrategy von seinen Mitbewerbern im Technologiebereich unterscheidet, ist seine einzigartige Anlagestrategie: Bitcoin und sonst gar nichts.
MicroStrategy's bitcoin bet produces over 300% gain for investors in 2023 https://t.co/gDhm6ifisR
— CNBC (@CNBC) December 26, 2023
Im Gegensatz zu den meisten Tech-Unternehmen, die ihre Aktienkurse mit traditionellen Kennzahlen wie Umsatzwachstum und Marktanteil steigern, beruht die Attraktivität von MicroStrategy für Investoren fast ausschließlich auf seinem Bitcoin-Portfolio. Das allerdings ist gigantisch – zurzeit sind es 7,65 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen beschritt diesen unkonventionellen Weg Mitte 2020 und mit ersten Investitionen in Bitcoin. Seitdem kaufte MicroStrategy sage und schreibe 174.530 Bitcoins.
Die Dominanz von Bitcoin
Die Marktkapitalisierung von MicroStrategy, die jetzt 8,5 Milliarden Dollar beträgt, ist zu 90% direkt mit den Bitcoin-Beständen verbunden, was die Abhängigkeit von Bitcoin verdeutlicht. Folglich spiegelt die Performance der Aktie auch die Volatilität von Bitcoin selbst wider. Im Jahr 2022, als der Bitcoin um 64 % einbrach, folgte der Aktienkurs von MicroStrategy mit einem Rückgang von 74%. Trotz der beträchtlichen Gewinne in diesem Jahr liegen die MicroStrategy-Aktien immer noch unter ihrem Höchststand von 2021, der auf dem bisherigen Höhepunkt der Krypto-Begeisterung erreicht wurde.
Während sich andere Unternehmen in alternative Anlagen gewagt haben, wird MicroStrategy zunehmend als „Bitcoin-Holding“ wahrgenommen. Analysten sehen die Strategie von Michael Saylor als bahnbrechenden Schritt, um die beträchtlichen Barreserven des Unternehmens zu nutzen und das Potenzial von Bitcoin auszuschöpfen. Saylors Weitblick hat sich ausgezahlt, und MicroStrategy geht diesen Weg weiterhin mit Überzeugung.
Derzeit gibt es Bitcoin-Futures-ETFs, die jedoch auf Verträgen zum Kauf und Verkauf von Bitcoin basieren und nicht auf dem Besitz der Kryptowährung selbst. Auf gut Deutsch: Es sind Warentermin-Geschäfte. Anleger können auch den Grayscale Bitcoin Trust in Betracht ziehen, einen Bitcoin-Fonds, der außerbörslich gehandelt wird.
Analysten wie Joseph Vafi glauben, dass die Zulassung von Bitcoin-ETFs die Preise nach oben treiben wird. Diese Entwicklung dürfte die Position von MicroStrategy jedoch nicht gefährden, sondern eher sein Wertversprechen verbessern.
Das Potenzial von MicroStrategy
Die Attraktivität von MicroStrategy geht über eine einfache Wette auf die Entwicklung von Bitcoin hinaus. Im Gegensatz zu ETFs hat MicroStrategy die Flexibilität, seine Bitcoin-Bestände auf verschiedene Weise zu nutzen, einschließlich der Verwendung als Sicherheit, um zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen.
Das Unternehmen sieht vielversprechende Möglichkeiten in dem sich entwickelnden regulatorischen Umfeld rund um Bitcoin und der zunehmenden institutionellen Nachfrage und erwartet positive Auswirkungen auf die Akzeptanz von Bitcoin bei Mainstream-Investoren und Unternehmen. Darüber hinaus ist das Softwaregeschäft von MicroStrategy nach wie vor ein robuster „Old Economy“-Cashflow-Generator, der es dem Unternehmen ermöglicht, seine Bitcoin-Bestände weiter aufzustocken.
2023 war schwierig für Leerverkäufer
Während MicroStrategy eine Erfolgsstory schreibt, haben Leerverkäufer ein schwieriges Jahr hinter sich. Leerverkäufer von Kryptowährungen haben im Jahr 2023 erhebliche Verluste erlitten, wobei MicroStrategy eines der Unternehmen war, die dazu beitrugen. Ungefähr 23 % der öffentlich verfügbaren MicroStrategy-Aktien sind leerverkauft, eine Zahl, die unter den Kryptounternehmen nur vom Bitcoin-Miner Marathon Digital übertroffen wird und weit über dem Durchschnitt des US-Aktienmarktes von 5 % liegt.
Trotz der Skeptiker setzt MicroStrategy seine Bitcoin-Strategie fort. Allein im November kaufte das Unternehmen etwa 16.130 Bitcoins für über 593 Millionen Dollar und bewies damit sein unerschütterliches Engagement für seine einzigartige Investitionsstrategie.