- Binance hat die Abhebungen inzwischen wieder aufgenommen. Das Unternehmen erwägt jetzt den Umstieg auf das Lightning Netzwerk, damit sich diese Situation nicht wiederholt.
- Binance geht auch auf die Bedenken über die massiven Abflüsse ein und erklärt, dass es sich um Transfers zwischen Hot- und Cold-Wallets handelt – ein eher technischer Grund.
Am Sonntag, den 7. Mai, geriet Bitcoin unter extremen Verkaufsdruck, da die weltweit größte Kryptobörse Coinbase BTC-Abhebungen mit der Begründung einer Netzwerküberlastung aussetzte. Bei Redaktionsschluss wurde BTC mit einem Minus von 2,21% für 28.282 Dollar gehandelt.
Am Sonntagmorgen musste Binance die Bitcoin-Abhebungen vorübergehend unterbrechen, da die Zahl der anstehenden Transaktionen und die Gasgebühren extrem in die Höhe schossen. Obwohl Binance es schaffte, die Situation nach einigen Stunden zu bereinigen und die Transfers wieder aufzunehmen, sah es sich später am Tag noch einmal der gleichen Situation gegenüber. Laut den On-Chain-Daten gibt es derzeit gut 500.000 unbestätigte Transaktionen auf der Bitcoin-Blockchain.
Interessanterweise hat sich die Bitcoin-Gasgebühr seit März 2023 verdoppelt und ist damit auf ein Zweijahreshoch gestiegen. Sie liegt jetzt bei über acht Dollar und ist damit in einem Jahr um mehr als 300% gestiegen. Binance hat den Investoren versichert, dass ihre Anlagen sicher seien und man daran arbeite, die Bestätigung aller anstehenden Transaktionen zu beschleunigen.
Weiter teilte Binance mit, dass man in Zukunft Abhebungen über das Lightning Netzwerk durchführen wolle, um ähnliche Situationen zu verhindern:
„Um eine Wiederholung in Zukunft zu verhindern, wurden unsere Gebühren angepasst. Wir werden die On-Chain-Aktivitäten weiterhin überwachen und bei Bedarf entsprechend anpassen. Unser Team arbeitet außerdem daran, BTC Lightning Network-Abhebungen zu ermöglichen, was in solchen Situationen helfen wird. Wir haben daraus gelernt und werden unser Bestes tun, zu verhindern, dass so etwas noch einmal passiert.“
Bitcoin Ordinals und BRC20 treiben Gasgebühr in die Höhe
Anfang dieses Jahres veröffentlichte der Bitcoin-Entwickler Casey Rodarmor ein Protokoll namens Ordinals, das es den Kunden ermöglicht, NFTs auf der Bitcoin-Blockchain zu prägen. Die Bitcoin-Ordinals-Inskription-Token, die besser als BRC-20 bekannt sind, haben eine Marktkapitalisierung von einer halben Milliarde Dollar, und es gibt 14.000 Token.
Im Gespräch mit Bloomberg sagte Hayden Hughes, Mitgründer der Social-Trading-Plattform Alpha Impact: Ordinals führten zu einem „massiven Anstieg der Netzwerkgebühren und Überlastung“.
Auf der anderen Seite äußerten sich die Investoren besorgt über die massiven Abflüsse von fast 200.000 Bitcoins im Wert von 5,5 Milliarden Dollar aus der Bitcoin-Blockchain in den letzten zwei Tagen. Am Sonntag wurden Transaktionen in Höhe von 117.000 und 40.000 BTC von Binance in andere Wallets verzeichnet. Es stellte sich jedoch heraus, dass der reale Abfluss weitaus geringer ist. Julio Moreno, Leiter der Forschungsabteilung von CryptoQuant, erklärte, dass Binance die BTC an neue, vom Unternehmen selbst eingerichtete Wallets geschickt hatte.
A lot of people commenting about the huge Bitcoin outflows from Binance today.
Two transactions of 117K and 40K Bitcoin respectively.In reality, these are bitcoin sent to newly created change addresses that belong to Binance.
Effective outflows are most likely just 10,100… pic.twitter.com/c5z8WOshG6
— Julio Moreno (@jjcmoreno) May 7, 2023
Das offizielle Twitter-Handle von Binance hat eine Klarstellung herausgegeben, in der es heißt:
„Wir sind uns bewusst, dass einige Daten ein großes Volumen an Abflüssen von #Binance zeigen . Diese „Abflüsse“ sind eigentlich jedoch Bewegungen zwischen Binance Hot und Cold Wallets aufgrund der BTC-Adressanpassungen.“