- Binance-US befürchtet, dass dem Unternehmen wegen der von der US-Börsenaufsicht CFTC gegen Changpeng Zhao eingereichten Klage bestimmte Lizenzen vorenthalten werden könnten.
- Im März reichte die CFTC eine Klage gegen Binance und seinen CEO Changpeng Zhao ein wegen des Betriebs eine „illegalen“ Börse und eines „Schein-Compliance-Programms“.
Jüngsten Berichten zufolge suchen Binance-US und sein Gründer Changpeng Zhao nach Möglichkeiten, seinen Anteil an dem Unternehmen aufgrund des zunehmenden Vorgehens der US-Bundesbehörden zu verringern. „The Information“ berichtete, dass Changpeng Zhao derzeit Hauptanteilseigner von Binance-US ist, das im vergangenen Jahr von den US-Bundesbehörden einem Screening unterzogen wurde.
Anfang dieses Jahres reichte die CFTC dann eine Klage gegen Binance-US und Zhao ein, weil es sich um eine „illegale“ Börse mit einem „Schein-Compliance-Programm“ handele. Die CFTC beschuldigte beide außerdem der „vorsätzlichen Umgehung“ von US-Gesetzen und der Aufsichtsarbitrage zu ihrem kommerziellen Vorteil.
Die Führung von Binance-US glaubt, dass eine Reduzierung von Zhaos Anteil dazu beitragen könnte, das Ansehen des Unternehmens bei den US-Regulierungsbehörden zu verbessern. Da Changpeng Zhao auch persönlich von der CFTC verklagt wurde, befürchten die Binance-US-Geschäftsleitung, dass die Börse bestimmte behördliche Lizenzen nicht erhalten wird, solange Zhao Mehrheitsanteilseigner bleibt.
Die CFTC-Vorwürfe
In ihrer Anfang März dieses Jahres eingereichten Klage versuchte die CFTC, neben der Verweigerung der Registrierung auch ein dauerhaftes Betriebs-Verbot für Binance zu verhängen. Sie erklärte, dass Binance keine Kontrolle über mögliche – und unterstellte – illegale Transaktionen auf der Plattform habe.
Seit Juli 2019 bietet Binance-US Transaktionen mit Rohstoffderivaten für US-Kunden an und führt diese in deren Auftrag aus. Die CFTC behauptet, dass das Compliance-Programm von Binance unwirksam sei, da die Kunden und Mitarbeiter angewiesen worden seien, die Compliance-Kontrollen zu umgehen, um die Kundengewinne zu maximieren. CFTC-Chef Rostin Behnam erklärte:
„Binance wusste jahrelang, dass man gegen die CFTC-Vorschriften verstieß und hat aktiv mitgewirkt, das Geld fließen zu lassen und die Einhaltung der Vorschriften zu umgehen. Dies sollte eine Warnung für jeden in der Welt… sein, dass die CFTC die vorsätzliche Umgehung von US-Gesetzen nicht dulden wird.“
Bislang gibt es keine offizielle Stellungnahme von Binance-US zur Reduzierung der Beteiligung von Changpeng Zhao. Das jüngste Vorgehen der Aufsichtsbehörden zeigt jedoch, dass selbst Giganten wie Binance von den Aufsichtsbehörden unter Druck gesetzt werden.
Binance behauptet wie immer in solchen Situationen – es ist nicht der erste Konflikt mit nationalen Behörden – dass man sich in der Angelegenheit an die Vorschriften gehalten habe und erklärte:
„Wir haben einen robusten „Drei Verteidigungslinien Ansatz“ für Risiko und Compliance implementiert.“