- Binance hat sich im Rahmen einer 100-Millionen-Euro-Initiative mit Frankreichs FinTech zusammengetan, um Krypto und Blockchain in dem Land zu entwickeln – und einen Börsenstandort.
- CEO Changpeng Zhao sagt, das Unternehmen habe ein Interesse daran, eine offizielle Basis in dem Land einzurichten und die regulatorischen Anforderungen einzuhalten.
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Die Entscheidung für Frankreich könnte sich für Binance als sehr vorteilhaft erweisen, nachdem Berichte über das Fintech-Wachstum des Landes vorliegen. Laut dem Projektmanagement-Softwareunternehmen Dealroom expandiert die Fintech-Spielwiese mit Akteuren wie Qonto und Lydia, die Hunderte Millionen Dollar an Finanzierungen erhalten haben.
Binance erweitert seine Präsenz in Frankreich
Darüber hinaus bemüht sich das Unternehmen, eine aufsichtsrechtlich konforme Organisation zu schaffen. Zu seinen aufsichtsrechtlichen Problemen gehört in diesem Jahr unter anderem das Betriebsverbot durch die britische Financial Conduct Authority (FCA). Die US-amerikanische Commodity Futures Trading Commission (CFTC) leitete ebenfalls eine Untersuchung gegen das Unternehmen ein. Da die Finanzaufsichtsbehörden Binance wiederholt verwarnt haben, sah sich das Unternehmen gezwungen, den Handel mit seinen digitalen Aktien-Token einzustellen. Weitere Sanktionen veranlassten die Börse, sich unter anderem aus Singapur und dem Iran zurückzuziehen.
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Binance Chef Changpeng Zhao, hat sich nicht nur für eine Regulierung ausgesprochen, sondern sagte auch, das Unternehmen sei an der Einrichtung eines offiziellen Sitzes in Frankreich interessiert. Seit ihrer Gründung 2017 agiert die Börse – angeblich aufgrund des Krypto-Prinzips der Dezentralisierung – weltweit ohne offiziellen Unternehmenssitz, soll heißen: ohne ladungsfähige Adresse. Dass könnte sich nun ändern, da das Unternehmen mit den Regulierungsbehörden kooperieren möchte. Wir wir berichteten, sind auch die Vereinigten Arabischen Emirate als mögliche Unternehmenszentrale im Gespräch.
Der Enthusiasmus der französischen Zentralbank hält sich in Grenzen
Dennoch hat der Gouverneur der französischen Zentralbank Binance mitgeteilt, dass das Unternehmen strenge Auflagen zur Bekämpfung von Geldwäsche erfüllen müsse, wenn es sich in Frankreich niederlassen wolle. Ähnlich äusserte sich der französische Minister für Digitales. Dazu sagte David Princay, der französische Geschäftsführer von Binance:
„Es ist ein sehr positives Zeichen für die Innovation. Wir müssen genau geprüft und auditiert werden, um zu bestehen, und das ist gut so, denn wenn wir bestehen, ist das ein Zeichen des Vertrauens und der Einhaltung der Vorschriften. Unser Ziel ist es, in jeder Hinsicht und in jedem Land, in dem wir tätig sind, zu 100 % konform zu sein.“
Einige der Anforderungen, die Binance erfüllen muss, ergeben sich aus der neu verabschiedeten europäischen Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA). Der Vorschlag wird noch im Parlament und im Rat debattiert werden.