- Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters befindet sich der Finanz-Gigant JPMorgan in aktiven Verhandlungsgesprächen mit dem Ethereum Entwicklerstudio ConsenSys.
- Dem Bericht zufolge könnte eine Fusion der Entwicklungseinheit „Quorum“ von JPMorgan und ConsenSys im Raum stehen.
Reuters berichtet, dass die Blockchain-Entwicklungseinheit von JPMorgan „Quorum“ nach „Angaben von Personen, die mit den Plänen vertraut sind“, eine mögliche Fusion mit dem Ethereum Entwicklerstudio ConsenSys diskutieren. JPMorgan beschäftigt zurzeit ein Entwicklerteam von knapp 25 Mitarbeitern für Quorum. Dieses baut auf der Ethereum Blockchain auf und lancierte letztes Jahr den JPM Coin, der bislang nur privaten Unternehmen vorbehalten war. Der JPM Coin ist ein Stablecoin, wie Tether, der an den Wert des USD gebunden ist.
Quorum bildet die Basis des Interbank-Informationsnetzwerks (IIN) von JPMorgan, das auf ein Netzwerk von 320 Banken erweitert wurde, die globale Zahlungsdaten über die Blockchain austauschen. Die gemeinsame Entwicklung von neuen Blockchain basierten Produkten könnte demnach weitreichende Auswirkungen auf die Bankenlandschaft in den Vereinigten Staaten haben.
JPMorgan denkt bereits seit 2 Jahren darüber nach, Quorum aus dem Unternehmen auszugliedern, eine Open-Source-Stiftung zu gründen oder mit einem anderen Unternehmen, wie ConsenSys, zu fusionieren. ConsenSys passt, laut Reuters, gut zu JPMorgan, da beide Unternehmen an der Weiterentwicklung des Ethereum Ökosystems arbeiten oder darauf basierende Produkte erforschen.
ConsenSys ist ein bekanntes Blockchain-Startup, dass während des letzten Bull Runs im Jahr 2017 schnell gewachsen ist und vom Mitgründer von Ethereum, Joe Lubin, ins Leben gerufen wurde. Erst letzte Woche gab das Unternehmen bekannt, dass es ca. 14 % seiner Mitarbeiter entlassen wird und es eine interne Umstrukturierung plant. Dabei wurde vor allem das Software-Entwicklungsgeschäft von den zukünftigen Venture Aktivitäten getrennt.
Eine Fusion von Quorum mit ConsenSys würde das Unternehmen in eine moderne Entwicklungsgemeinschaft von Ethereum verwandeln und damit wahrscheinlich große Möglichkeiten eröffnen, wie JPMorgan die Blockchain für eigene Unternehmensprozesse oder für externe Dienstleistungen anbieten könnte. Quorum ist Open Source, sodass der Code für jeden frei zugänglich ist und der Quellcode frei angepasst, verändert und weitergegeben werden kann. Reuters beschreibt weiterhin, dass die Verhandlungen wahrscheinlich weiterhin andauern werden, da die Fusionsgespräche erst vor kurzem begonnen haben.
Zunehmender Trend: Große Finanzunternehmen kaufen innovative Fintech-Startups
Zuletzt hat Visa den Kauf der Finanzdienstleistungsplattform Plaid angekündigt. Die Übernahme durch den Zahlungsgiganten ist mit 5,3 Milliarden Dollar dotiert, was dem doppelten Wert der letzten Bewertung des Start-ups entspricht. Der Kauf wird voraussichtlich innerhalb der nächsten 6 Monate abgeschlossen sein, vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden.
Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen könnte die Landschaft für andere grenzüberschreitende Zahlungsplattformen, wie Ripple (XRP) und Stellar Lumens (XLM) grundlegend verändern. Plaid ist eines der führenden Unternehmen in diesem Sektor. Die Dienstleistungen des Unternehmens erstrecken sich allein in den Vereinigten Staaten auf 11.000 Finanzinstitute und mehr als 2.600 Fintech-Entwickler. Sowohl die Übernahme von Plaid als auch die Fusionsgespräche von JPMorgan und ConsenSys zeigen, dass die Blockchain und Kryptowährungen im Mainstream angekommen sind.
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